Cem Kinay zu Bahamas Papers: "Habe niemanden bestochen"

Cem Kinay zu Bahamas Papers: "Habe niemanden bestochen"
Österreichs einst erfolgreicher Tourismus-Unternehmer unter Bestechungsverdacht. KURIER berichtete bereits 2012 über den Fall.

Cem Kinay, Gründer von Gulet Reisen und Magic-Life, ist neben der Ex-EU-Kommissarin Neelie Kroes prominentester Name auf der vom Journalistenkonsortium ICIJl am Mittwoch veröffentlichten "Bahamas-Papers". Darin werden die Namen von Direktoren oder Eigentümern von 175.888 Firmen der bekannten Steueroase aufgelistet.

Der Fall Kinay ist jedoch schon vier Jahre alt. Unter dem Titel "Albtraum auf der Trauminsel" berichtete der KURIER bereits im Juli 2012 ausführlich von diesem Fall. Kinay, der 2004 seine Tourismus-Geschäfte verkaufte, kaufte mit dem Erlös 2005 die Insel Dellis Cay, die zum Karibikstaat Turks und Caicos Island gehört. Er wollte dort ein Luxusressort entwickeln. Unstrittig ist, dass er in drei Tranchen zwischen 2005 und 2008 850.000 Euro gespendet hat und deshalb wegen des Verdachts der Bestechung des Regierungschefs von Interpol gesucht wird.

Kinay verteidigte sich 2012 im KURIER: "Ich habe niemanden bestochen und von Beginn an mit der Staatsanwaltschaft voll kooperiert". Er sah sich vielmehr als Opfer politischer Auseinandersetzungen. Die britischen Behörden, unter deren Aufsicht die Turks and Caicos Islands stehen, gehen hingegen davon aus, dass zumindest ein Teil des Geldes in die Taschen des Regierungschefs persönlich geflossen ist und dass es einen Zusammenhang mit den Projekten Kinays gebe.

Michael Misick, Chef der lokalen Regierung, wurde 2008 von Großbritannien unter Korruptionsvorwürfen des Amts enthoben, das Parlament wurde aufgelöst, die Verfassung außer Kraft gesetzt. Und über Dellis Cay wurde ein Baustopp verhängt, beide Inseln wurden unter Zwangsverwaltung gestellt. Kinays Projekt kam zum Stillstand. Die Türkei liefert den türkischstämmigen Österreicher aber nicht aus.

Den ausführlichen KURIER-Artikel über den Fall Cem Kinay lesen Sie hier

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