Causa AWD: Verfahren gegen Maschmeyer

Causa AWD: Verfahren gegen Maschmeyer
2300 Anleger schließen sich dem Strafverfahren gegen den AWD-Gründer an. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach VKI-Anzeige wegen Betrugs.

2300 Anleger, die mit vom AWD vermittelten Immofinanz- bzw. Immoeast-Aktien Geld verloren haben, schließen sich dem strafrechtlichen Ermittlungsverfahren der Wiener Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen den AWD sowie dessen Gründer Carsten Maschmeyer an. Das teilte der Verein für Konsumenteninformation (VKI) am Mittwoch mit.

Die Verbraucherschützer vertreten rund 2500 mutmaßlich geschädigte AWD-Kunden und haben in deren Namen auf zivilrechtlicher Ebene bereits mehrere Sammelklagen gegen den AWD eingebracht. Der Gesamtstreitwert liegt bei rund 40 Mio. Euro, der Vorwurf lautet auf systematische Fehlberatung: Die AWD-Berater sollen unerfahrenen Anlegern die Immobilienaktien als "so sicher wie ein Sparbuch" verkauft haben. Der AWD, der heute zum Swiss-Life-Konzern gehört, hat derartige Anschuldigungen stets vehement zurückgewiesen.

Ermittlungen wegen gewerbsmäßigen Betrugs

Der Anschluss ans Strafverfahren bringe den Anlegern "gewisse Antragsrechte" im Verfahren und zeige außerdem die Dimension der Vorwürfe gegen den AWD auf, sagte VKI-Rechtschef Peter Kolba. Aufgrund zahlreicher Einwendungen durch den AWD beschäftigten sich die Zivilgerichte seit Jahren lediglich mit formellen Vorfragen, der Vorwurf der Fehlberatung sei noch nicht zur Sprache gekommen.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt laut Kolba gegen den deutschen AWD-Gründer Carsten Maschmeyer und zahlreiche andere (ehemalige) AWD-Organe wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs. Der VKI hatte 2011 eine umfangreiche Strafanzeige gegen Maschmeyer und Co. eingebracht. Rund 20 Personen sowie das Unternehmen selbst werden bei der Wiener Anklagebehörde als Beschuldigte geführt.

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