C&A schließt Logistikzentrum: 215 Mitarbeiter verlieren Job

Norbert Scheele, Country Manager, C&A.
Hintergrund der Schließung ist, dass C&A die CEE-Länder künftig zentral von der Slowakei aus beliefert.

Der Modekonzern C&A schließt mit 2019 sein Logistik- und Distributionszentrum in Enns (Bezirk Linz-Land) in Oberösterreich. 215 Mitarbeiter verlieren voraussichtlich ihre Jobs. Laut APA-Information soll ein Sozialplan soll ausgearbeitet werden. Hintergrund der Schließung ist, dass C&A die CEE-Länder künftig zentral von Trnava in der Slowakei aus beliefert. Belegschaft sowie die Vertreter der Stadt Enns wurden am Dienstag über die Schließung informiert.

215 Personen, deren Jobs insgesamt 180 Vollzeitäquivalente ergeben, sind betroffen. Bis 2019 haben sie allerdings noch eine Arbeitsplatzgarantie, betonte C&A-Österreich-und -Osteuropa-Chef Norbert Scheele. Das Unternehmen sucht nun laut Scheele das Gespräch mit dem Betriebsrat und anderen Zuständigen, "um für alle Kolleginnen und Kollegen in Enns eine faire und soziale Lösung zu finden: Wir wollen niemand im Regen stehen lassen". Ein "transparenter Sozialplan" soll in den kommenden Wochen und Monaten ausgearbeitet werden. Es werden auch Möglichkeiten einer Beschäftigung in einer nahen Filiale oder in anderen Logistikbetrieben geprüft.

Vollbetrieb im Jahr 2019

Der Jobabbau ist die Folge einer Umstrukturierung in IT, Logistik und Distribution der Unternehmensregion Zentral- und Osteuropa (CEE). Derzeit werden diese 9 Länder - Österreich, Kroatien, Rumänien, Slowenien, Serbien, Tschechien, Ungarn, Polen und die Slowakei - von zwei Logistikzentren aus beliefert: jenem im Enns und einem in Nove Mesto (Slowakei). Künftig soll die gesamte Region zentral beliefert werden.

Laut Unternehmen würden dafür aber beide bisherige Zentren weder die Anforderungen hinsichtlich Größe und Infrastruktur erfüllen noch sei es möglich, sie baulich entsprechend zu adaptieren. Daher baut ein Investor in Trnava ein neues Zentrallager, das C&A mieten wird. Der entsprechende Vertrag wurde am Freitag vergangener Woche unterschrieben. Das Lager soll im Frühling 2019 in Vollbetrieb gehen und durch seine geografische Lage gewährleisten, dass in allen neun Ländern die Filialen über Nacht wieder mit jenen Waren beliefert werden können, die am Vortag ausgegangen sind.

Mit der neuen Struktur will sich C&A "zu einem führenden Omni-Channel Retailer in Zentral- und Osteuropa" aufschwingen. Konkret bedeutet das, dass Kunden nicht nur Mode online ansehen, bestellen und sich die Ware entweder heim oder in ein Geschäft schicken lassen können. Es soll auch möglich sein, nach der Produkt-Information im Internet nachzuschauen, ob das Gewünschte in einer Filiale vorhanden ist und es sich dort reservieren zu lassen.

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