Haus im Ennstal: Ein ausgezeichnetes Dorf
In Haus im Ennstal ist immer noch Hochsaison. Bis zum Ostermontag (17.4.) kann man hier, in der östlichsten Region des Skiverbunds amadé, noch Ski fahren. Gerhard Schütter, Bürgermeister von Haus (siehe Bild unten), ist mit der Saison zufrieden. Im vergangenen Winter konnte man die Auslastung um 14 Prozent steigern, auch heuer wird es wieder mehr sein. Die Sache mit dem Schnee hat man in Haus im Griff. "Der Ort liegt zwar unter 1000 Meter, aber wir haben Anlagen, die können in 48 Stunden beide Talabfahrten zur perfekten Piste beschneien", so Schütter. Nachsatz: "Wenn es kalt genug ist."
Tourismus als Arbeitgeber
Wichtigster Wirtschaftsfaktor der Region ist natürlich der Tourismus – zu zwei Drittel im Winter, zu einem Drittel im Sommer. Allein die Firma Höflehner, der ehemalige Skirennläufer Helmut Höflehner betreibt ein 4-Sterne-Hotel und drei Skihütten in Haus, beschäftigt 100 Mitarbeiter ganzjährig.
Schafe als Pistenarbeiter
Wenn die Skifahrer die Pisten verlassen, kommen die Schafe. Vor zehn Jahren hat man in Haus ein wissenschaftliches Pilotprojekt gestartet. 800 Schafe aus dem Ennstal werden zum Beweiden der Pisten eingesetzt. "Es ist fantastisch", erläutert Schütter: Das Schaf hat die exakt richtige Gewichtsklasse für den Hang. Es frisst bis zur Grasnarbe wie ein Rasenmäher, mit den Klauen befestigt es den Boden und hinten kommt auch noch der Dünger heraus." Keine Maschine würde es besser machen können.
Man schaut in Haus auf die Natur. Und auf die Menschen. Dass man hier gut leben kann, zeigt der Sieg beim Europäischen Blumenschmuck- und Lebensqualitätswettbewerb 2014. 3000 Menschen kommen jedes Jahr allein, um die Blumen im "schönsten Dorf Europas" zu sehen. Noch wichtiger ist dem Bürgermeister aber "die Lebensqualität, die man von der Wiege bis zur Bahre" gewährleistet. "Wir haben alles: Kinderkrippe, Schulen, Nahversorger, Altersheim", so Schütter. Stolz ist er auf das junge Leben in Haus. 40 Vereine und drei Sportvereine seien hier tätig, täglich sind 120 bis 150 Kinder auf dem Sportplatz. "Das alles erspart uns die Streetworker", glaubt Schütter. "Und weil wir alles haben, hat uns das auch vor der Gemeindezusammenlegung bewahrt."
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