Buffett teilt aus und nimmt weniger ein

Der Starinvestor hält in seinem Heimatort Omaha Hof. 30.000 Besucher kamen.

Die Aktionärstreffen von Warren Buffett in seinem Heimatort Omaha haben Kult-Status: es gibt nicht nur stundenlange Frage-Antworten-Runden, sondern auch Boxershorts mit dem Konterfei des 86-jährigen Starinvestors. Der Gewinn von Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway war im ersten Quartal aber nicht so glänzend. Im Vergleich zum Vorjahresquartal fiel der Überschuss mit 4,06 Mrd. Dollar (3,7 Mrd. Euro) um 27 Prozent niedriger aus. Dennoch liefert das "Orakel von Omaha" weiter Milliardengewinne. Zu seinem Konglomerat gehören mehr als 80 Firmen und Aktienanteile an Konzernen wie Apple, Goldman Sachs oder Kraft Heinz.

Buffett verteidigte umstrittene Investments – etwa bei United Airlines. Die Unternehmen hätten zwar derzeit Schwierigkeiten, "aber wir mögen sie trotzdem". Dagegen hat Buffett ein Drittel seiner IBM-Anteile verkauft. "Ich bewerte IBM nicht mehr so wie vor sechs Jahren."

Keine Freude hat der Star-Investor derzeit mit der US-Großbank Wells Fargo, die sich nach dem Skandal um fingierte Konten "total falsch" verhalten habe. Buffet: "Das Hauptproblem war, dass sie nicht reagiert haben, nachdem sie davon erfuhren." Wells Fargo hatte im September die unautorisierte Eröffnung von rund zwei Millionen Spar- und Kreditkarten-Konten zugegeben. Trotz seiner Kritik steht Buffett aber zu der Beteiligung an der Bank, an der Berkshire zuletzt Aktien im Wert von rund 25 Mrd. Dollar hielt.

"Steuersenkung für Typen wie mich"

Das Aus von Obamacare bezeichnete Buffett als Steuergeschenk für Reiche. Wären die geplanten Regelungen der Republikaner bereits in Kraft, hätte er dem Bund im vergangenen Jahr 17 Prozent weniger Steuern gezahlt, sagt der viertreichste Mann der Welt. "Das ist eine Steuersenkung für Typen wie mich."

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