Brisante Pleite eines bekannten Lederwaren-Händlers

Weitere Pleite in der Neumeister-Gruppe
Das Familienunternehmen soll fortgeführt, aber sechs Standorte sollen geschlossen werden. Das bedeutet auch einen Personalabbau.

Dieser Familienbetrieb wurde 1937 gegründet und hat seinen Stammsitz in St. Pölten. Nun musste die Georg Hausmann KG, die rund 57 Mitarbeiter beschäftigt und mit Lederwaren, Papier und Spielzeug handelt, Insolvenz anmelden. Laut dem Gläubigerschutzverband Creditreform sind rund 100 Gläubiger betroffen.

Laut AKV und KSV1870 wird ein Sanierungsplan mit der Mindestquote von 20 Prozent angestrebt. Laut Firmen-Homepage hat Hausmann ursprünglich 22 Standorte betrieben. Sämtliche Filialen sollen angemietet sein, und stehen laut Firmenangaben nicht (mehr) im Eigentum der Georg Hausmann KG. Die Liegenschaft in der St. Pöltner Rathausgasse 8 steht im Eigentum von Herta Antauer, der Mutter von Georg Antauer, und ist angemietet. Zugleich soll auch über den persönlich haftenden Gesellschafter Georg Antauer ein Sanierungsverfahren eröffnet werden.

Dem Vernehmen nach soll ein extremer Preiskampf zu einem unglaublichen Margendruck geführt haben – vor allem bei Leder und Papier. Die Sparte Spielwaren wurde bereits aufgegeben. Dazu kommt, so das Unternehmen, dass die Wertschätzung für qualitative Waren in den vergangenen Jahren stark abgenommen hat und Diskonter mit einem breiten Sortiment aggressiv in die Kundensegmente eindringen. Selbst Lebensmittel-Diskonter bieten mittlerweile solche Leder-und Papier-Waren an, klagt der Unternehmer.

Herbe Verluste

Indes setzte Hausmann im Jahr 2014 noch sechs Millionen Euro um, im Vorjahr waren es 5,97 Millionen Euro. Unterm Strich hat die Georg Hausmann KG 2016 rund 186.000 Euro Verlust eingefahren, der weitere Verlust bis Ende August 2017 wird mit knapp 289.000 Euro beziffert. Anfang Juli 2017 soll die Hausbank eine beantragte Erhöhung des Kreditrahmens um 100.000 Euro abgelehnt haben.

Die Verbindlichkeiten werden mit 2,088 Millionen Euro beziffert, dabei handelt es sich um Bankschulden, die durch Liegenschaftspfandrecht teilweise besichert sind. Auf dem Firmenkonten soll Hausmann rund 700.000 Euro Guthaben liegen haben.

Das Unternehmen soll fortgeführt werden, 17 der 57 Mitarbeiter sollen ihren Arbeitsplatz verlieren. So soll auch die Belieferung der einzelnen Filialen gestrafft werden.

Das Unternehmen will sich künftig auf wenige Standorte konzentrieren,

folgende Standorte sollen geschlossen werden:

Liezen, Arkade,

St. Pölten, Rathausgasse 3,

St. Pölten, Lager,

Vöcklabruck, EKZ Varena,

Wiener Neustadt, EKZ Fischapark,

Wien, Donauzentrum,

Die Filialen in Ried, Wels und Kpafenberg sind bereits geschlossen.

Die Filialen sollen weitergeführt werden:

St. Pölten, Rathausgasse 6-8,

St. Pölten, Domgasse 6

St.Pölten, Traisenpark,

Krems, Bühl-Center,

Krems, Landstraße 15,

Linz, Passage Landstraße 17-25,

Amstten, CCA,

Tulln, Hauptplatz 1

und

Wr.Neustadt, Hauptplatz 31

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