Brillen: Fielmann steigert Gewinn deutlich

Brillen: Fielmann steigert Gewinn deutlich
Deutschen Optiker-Kette verkaufte heuer schon 3,8 Mio. Brillen. Sie hat 30 Prozent Marktanteil in Österreich.

Die deutsche börsennotierte Optikerkette Fielmann hat ihren Wachstumskurs auch im zweiten Quartal 2015 fortgesetzt. Vor allem die zunehmende Nachfrage nach vergleichsweise teuren Gleitsichtgläsern zahlte sich für das Unternehmen, das in Deutschland in etwa jede zweite Brille verkauft, aus. Nach ersten Berechnungen stieg der Gewinn vor Steuern im Quartal um acht Prozent auf mehr als 52 Millionen Euro, wie Fielmann am Donnerstag anlässlich der Hauptversammlung in Hamburg mitteilte.

Der Konzernumsatz legte zugleich um sieben Prozent auf etwa 327 Millionen Euro zu. Von April bis Juni verkaufte Fielmann 1,9 Millionen Brillen und damit um vier Prozent mehr als im Vorjahr. Seit Jahresbeginn steigerte der Marktführer den Absatz um zwei Prozent auf 3,8 Millionen Stück. Der Vorsteuergewinn wuchs um mehr als sieben Prozent auf 115 Millionen Euro. Den Ausblick bekräftigte das börsennotierte Familienunternehmen. "Wir sind zuversichtlich, unsere Marktposition auszubauen", ließ der Vorstand die Aktionäre wissen. Die endgültigen Zahlen für das erste Halbjahr sollen am 27. August veröffentlicht werden.

In einer immer älter werdenden Bevölkerung wächst die Zahl derer, die eine Sehhilfe benötigen. Analysten gehen davon aus, dass der MDax-Konzern Fielmann als Marktführer von diesem Trend besonders profitiert, zumal er als Optiker, Hersteller und Händler in Personalunion kostengünstiger arbeiten kann. Die Konkurrenz von Brillenhändlern aus dem Internet schätzt Analyst Thilo Kleibauer vom Analysehaus MM Warburg derzeit noch als gering ein. Gerade bei Gleitsichtgläsern seien die Internethändler noch weit von den Qualitätsstandards entfernt, schrieb er jüngst in einer Studie.

Die Fielmann AG verkaufte im vergangenen Jahr rund 7,6 Millionen Brillen und erwirtschaftete einen Konzernumsatz von 1,23 Milliarden €. 2013 betrug der Umsatz 1,16 Milliarden Euro. Der Kurs der Fielmann AG lag am späten Vormittag bei 60,11 Euro je Aktie, das ist ein leichtes Minus von 0,71 Prozent. Anfang Mai betrug er noch 66 Euro. Das ist aber mehr als doppelt so hoch wie am Tag genau vor fünf Jahren.

Laur Firmenkompass setzte Fielmann in Österreich 2013 mit 693 Mitarbeitern rund 66,93 Millionen Euro um, und verkaufte insgesamt 395.000 Brillen. Das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) betrug rund 11,44 Millionen Euro, der Jahresgewinn rund 8,62 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote betrug laut Creditreform 74 Prozent.

19 Prozent Umsatzrendite

2014 verkaufte Fielmann hierzulande in 34 Niederlassungen 405.000 Brillen und erwirtschaftete 70,8 Millionen Euro Umsatz. Das ist ein Plus von 2,8 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern konnte nur leicht von 13,3 Millionen auf 13,5 Millionen Euro gesteigert werden. Doch die Umsatzrendite vor Steuern betrug 19,1 Prozent. In Österreich hat Fielmann einen Umsatz-Marktanteil von 19 Prozent, aber einen Marktanteil an verkauften Brillen von 31 Prozent.

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