Bosch: Dopingkontrollen für den Auspuff

Chef des deutscher Autozulieferers fordert laufende Überprüfungen "wie im Sport".

Geht es nach den Willen des deutschen Autozulieferers Bosch, müssen Autos schon bald zum "Dopingtest". Durch laufende Kontrollen von Serienfahrzeugen durch unabhängige Prüfinstitute oder Nicht-Regierungsorganisationen sollen in Zukunft Abgasskandale wie bei VW verhindert werden. Bosch-Chef Volkmar Denner verweist diesbezüglich auf "laufende Dopingkontrollen, wie man sie vom Sport kennt. Es kann jeden jederzeit treffen."

VW ist für den Zulieferer Bosch einer der wichtigsten Auftraggeber, der jüngste Dieselskandal macht daher auch dem Unternehmen zu schaffen. Bosch lieferte die Komponenten inklusive der Software für die VW-Motoren, distanzierte sich jedoch stets von den Manipulationen. Die Verantwortung für die Systemintegration liege beim Autohersteller.

Im Konzern hängen 50.000 der weltweit 375.000 Arbeitsplätze vom Diesel ab. Denner sorgt sich daher ums Geschäft. Drohende Fahrverbote für Dieselautos, wie sie in Paris diskutiert werden, lehnt er naturgemäß ab. "Es geht nicht um das Fehlverhalten einer Technologie, sondern um das Fehlverhalten einer Firma." Für 2016 rechnet Bosch nur noch mit einem Wachstum der weltweiten Automobilproduktion von einem Prozent. "Wenn jetzt noch Unsicherheit beim Verbraucher beim Diesel dazukäme, würde das mit Sicherheit noch schwieriger", so Denner.

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