Bonduelle: 30-Mio.-Euro-Strafe wegen Pilzkonserven

Bonduelle: 30-Mio.-Euro-Strafe wegen Pilzkonserven
Der französische Lebensmittelhersteller war laut EU an einem Kartell beteiligt.

Der französische Lebensmittelhersteller Bonduelle soll wegen eines Kartells für Pilzkonserven rund 30 Mio. Euro Strafe zahlen. An dem illegalen Zusammenschluss waren außerdem die niederländischen Unternehmen Lutece und Prochamp beteiligt, wie die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mitteilte.

Prochamp soll demnach gut zwei Mio. Euro zahlen, Lutece dagegen nichts, weil es das Kartell selbst bei der Wettbewerbsbehörde angezeigt hatte.

Bonduelle: 30-Mio.-Euro-Strafe wegen Pilzkonserven
epa03317126 European Commissioner for Competition Joaquin Almunia during a press conference on state aid decision, at the European Commission headquarters in Brussels, Belgium, 25 July 2012. EPA/JULIEN WARNAND
Die drei Firmen hatten laut EU zwischen 2010 und Anfang 2012 zum Beispiel Angaben über Ausschreibungen ausgetauscht und Mindestpreise für ihre Abnehmer festgesetzt. "Über ein Jahr lang war der Verkauf an den Einzelhandel in ganz Europa Gegenstand von Absprachen. Potenziell könnten alle europäischen Verbraucher von diesem Kartell betroffen sein", erklärte Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia.

Bei der Strafhöhe wurde die Größe der Firmen berücksichtigt. Prochamp erhielt einen Nachlass von 30 Prozent wegen guter Mitarbeit bei der Aufklärung. Wie Bonduelle erkannte es seine Verantwortung letztlich an, dafür bekamen beide einen Nachlass von zehn Prozent auf die ursprüngliche Buße.

Ganze Nahrungsmittelbranche im Visier

Die EU-Kommission untersucht neben einzelnen Fällen auch die Wettbewerbssituation bei Nahrungsmitteln insgesamt. Es gebe "Befürchtungen, dass es zu einer Verschlechterung des Lebensmittelangebots und einer rückläufigen Innovationstätigkeit kommen könnte", teilte sie am Mittwoch mit. Die Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen.

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