Bombardier Werk: Kauf sichert Standort

Bombardier Werk: Kauf sichert Standort
Der Kauf von U-Bahnwaggons durch die Stadt Wien sichert den Bestand des Kompetenzzentrums Schienenverkehr.

Die Drohung mit dem Abbau von Arbeitsplätzen von war offenbar erfolgreich. Die Wiener Linien werden vom Wiener Bombardier-Werk 20 Waggons für die U6 kaufen. Der Gesamtwert des Auftrages liegt macht etwa 66 Millionen Euro aus. Die Verhandlungen laufen bereits. Die 20 Waggons sollen nicht auf einmal geliefert werden, sondern in Tranchen.

Die Wiener Linien brauchen zwar neue Waggons, aber nicht sofort. "Wir haben heute noch genug Kapazität", erläutert der Pressesprecher der Wiener Linien, Answer Lang. "Aber wir wissen, dass wir in den nächsten Jahren bei der U6 zusätzliche Waggons brauchen werden." Seit September macht der kanadische Hersteller von Schienenfahrzeugen Druck. Bombardier benötige bis Jahresende dringend Aufträge. In der Montag-Ausgabe des KURIER hat der Geschäftsführer der Bombardier Transportation Austria GmbH, Germar Wacker, seinen Standpunkt klar formuliert (siehe Hintergrund): Ohne den Auftrag der Wiener Linien sind "Ende 2012 rund 300 Arbeitsplätze in der Produktion gefährdet". Das Wiener Werk hat derzeit etwa 600 Beschäftigte. Außerdem sei von einem Ausfall der Produktion auch "der Status von Wien als Kompetenzzentrum für diese Sparte betroffen".

Tarif-Reform

Im Büro von Finanzstadträtin Renate Brauner bestätigt man die Kaufabsicht der Stadt Wien. "Es war klar, dass der Auftrag nicht vergeben werden kann, solange es keine Einigung über die Tarif Reform für die Wiener Linien gibt", erklärt Pressesprecher Wolfgang Hassler die Verzögerung. Vor der Vergabe weiterer Aufträge habe man zuerst die finanzielle Situation der Wiener Linien klären müssen. Die Mehrkosten durch die Tarif-Reform betragen jährlich etwa 30 Millionen Euro. Bei der Präsentation der Tarif-Reform vor einem Monat hat Brauner ihr grundsätzliches ja signalisiert: Die Beauftragung neuer Waggons für die U6 könne nun erfolgen.

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