Börsengang von Varta geplatzt

Investor Michael Tojner: Musste den Börsengang seiner Varta-Batterien abblasen.
Batteriehersteller kommt vorerst doch nicht an die Börse. Schwieriges Umfeld, sagt das Unternehmen.

Eigentlich wollte Varta seine Kapitalbatterien an der Frankfurter Börse aufladen. Daraus wird allerdings doch nichts. Das Unternehmen sagte den Börsengang ab. Der Batterienhersteller aus dem schwäbischen Ellwangen machte das gegenwärtig ungünstige Marktumfeld dafür verantwortlich. Die Schwankungen an den Aktienmärkten waren allerdings zuletzt schwächer als nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl. Varta dürfte einfach zu wenige Investoren angelockt haben. Im Vorfeld hatte Varta bereits das Emissionsvolumen von 200 auf 150 Millionen Euro zurückschrauben müssen.

Mit dem Börsengeld wollte Varta eine neue, 50 Millionen Euro teure Fabrik für Mikrobatterien bauen. Außerdem sollte das neue Geschäft mit Batterien zur Speicherung von Energie etwa aus Fotovoltaik-Anlagen mit Zukäufen ausgebaut werden. Das Unternehmen, das der Holding Montana Tech des österreichischen Investors Michael Tojner gehört, ließ offen, ob es einen späteren Börsengang geben wird. Es würden unterschiedliche Optionen zur Wachstumsfinanzierung geprüft, heiß es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Drei Viertel des Umsatzes von knapp 200 Millionen Euro erwirtschaftet Varta mit Knopfzellen für Hörgeräte, Uhren und Kameras. Die alte Varta AG war im Jahr 2002 von der Industriellenfamilie Quandt zerschlagen worden. Das Geschäft mit Autobatterien wurde an den US-Autozulieferer Johnson Controls verkauft, der Bereich der Haushaltsbatterien wurde von Spectrum Brands übernommen. Tojner kaufte mit den Mikrobatterien die kleinste Sparte.

Mit der Absage von Varta bleibt es in Frankfurt heuer bei acht Neuemissionen. Den mit Abstand größten Börsengang legte die RWE-Ökostromtochter Innogy mit 4,6 Milliarden Euro hin.

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