Bittere Pleite einer Haustechnik-Firma

Wiener Neudorfer Unternehmen schlitterte in die Pleite.
Kalkulationsfehler und überhöhte Personalkosten führten in die Bredouille.

Bis September hatte die marode M.D.H. Haustechnik GmbH mit Sitz in Wiener Neustadt laut den Gläubigerschutzverbänden KSV1870 und Creditreform noch 61 Beschäftigte, jetzt sind es nur noch fünf.

Laut KSV1870 und Creditreform wurde am Landesgericht Wiener Neustadt ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt. Das Unternehmen soll fortgeführt und 30 Prozent Quote an die Gläubiger gezahlt werden.

Die Unternehmensentwicklung hatte sich für die Eigentümerin, die Jürgen Hölflers Holding GmbH, durchwegs positiv dargestellt, aber im Juni 2017 soll es „zu Auffälligkeiten“ gekommen, heißt es dazu aus dem Unternehmen. Im Oktober haben die bisherigen Geschäftsführer dann den Betrieb verlassen.

Seit 8. November 2017 ist Jürgen Höfler neuer Geschäftsführer. Dem Vernehmen nach soll er von der Gebietskrankenkasse kontaktiert worden sein, dass hohe Rückstände bestehen. Dabei soll ans Tageslicht gekommen sein, dass der Betrieb zu viele Mitarbeiter beschäftigt. Zugleich haben Mängelrügen von Auftraggebern zur Verschärfung der wirtschaftlichen Lage beigetragen, es kam auch zu Zahlungsausfällen.

Außerdem soll die Überprüfung ergeben haben, wird weiters behauptet, dass die Kalkulationen durch die damaligen Geschäftsführer nicht ordnungsgemäß erstellt wurden und wesentliche Aufträge zu Verlusten führten.

GKK und Finanz

Die Gesellschafterin musste weitere finanzielle Mittel zur Abdeckung der Schulden bei der Krankenkasse und der Finanz zuschießen: „Nachdem der Versuch einer außergerichtlichen Einigung mit den Gläubigern gescheitert war, sah sich das Unternehmen nunmehr veranlasst, den vorliegenden Insolvenzantrag zu stellen.“

Schulden und Vermögen

Die Schulden werden mit 971.700 Euro beziffert, davon entfallen 457.000 Euro auf Banken und 407.600 Euro auf sonstige Verbindlichkeiten. Darin dürften die offenen Ansprüche der früheren Mitarbeiter eingerechnet sein. Das negative Eigenkapital beträgt 831.500 Euro.

Das freie Vermögen wird mit 140.000 Euro beziffert, davon entfallen rund 121.000 Euro auf offene Forderungen und Haftungsrücklässe.

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