Bio-Skandal: Auch Österreich betroffen

Bio-Skandal: Auch Österreich betroffen
Hundert Tonnen falsch deklariertes Bio-Soja aus Italien wurden importiert. Gesundheitsgefahr dürfte nicht bestehen.

Der Mega-Betrug mit Bio-Lebensmitteln in Italien hat nun auch Österreich erreicht. "Nach dem derzeitigen Kenntnisstand der Ermittlungen der italienischen Sicherheitsbehörden sind mehrere hundert Tonnen Soja und in geringerem Umfang Raps von zwei der verdächtigen Unternehmen nach Österreich geliefert worden", gab das Gesundheitsministerium bekannt. Bei den Empfängern in Österreich handelt es sich um zwei weiterverarbeitende Betriebe. Die Waren sollen nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht gesundheitsschädlich sein.

Die zuständigen Stellen der Bundesländer wurden laut Ministerium umgehend informiert. Die italienischen Behörden haben bisher allerdings keine Lieferlisten mit konkreten Warenbezeichnungen, Mengen und Lieferzeitpunkten übermittelt.

Falsche Kennzeichnung

Von den falschen Bio-Lebensmitteln sind wahrscheinlich auch einige Hundert Tonnen nach Deutschland gelangt - ebenfalls vor allem Futtermittel wie Soja und Raps. Eine Gesundheitsgefahr habe nicht bestanden. Die Produkte hätten aber nicht als Bioware verkauft werden dürfen. Die deutsche Verbraucherministerin Ilse Aigner erklärte, wenn sich die ersten Angaben aus Italien bewahrheiteten, handle es sich wohl um "Betrug in großem Stil".

Vergangene Woche war der Großbetrug aufgeflogen. In Verona beschlagnahmte die Polizei 2500 Tonnen falsch deklarierte Lebensmittel, sieben Personen wurden festgenommen. Insgesamt sollen seit 2007 insgesamt 700.000 Tonnen vermeintliche Öko-Produkte wie Mehl, Soja, Obst und Trockenfrüchte im Wert von 220 Millionen Euro mit falscher Kennzeichnung verkauft worden sein.

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