Bio-Betriebe: Ruf nach Förderung zum Umstieg

Bio-Betriebe: Ruf nach Förderung zum Umstieg
Die Zahl der Biobauern soll in den nächsten Jahren wieder deutlich steigen.

Weniger bio in Österreich. Seit 2009 die Förderung für den Wechsel von konventioneller auf biologische Landwirtschaft eingestellt wurde, ist die Motivation umzusteigen nahe null. Laut dem Agrarsprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber, ist 2011 die Zahl der Biobetriebe um 150 gesunken. Die Bioanbaufläche ging um 0,2 Prozent zurück. Die Bundessprecherin der Grünen, Eva Glawischnig, macht dafür Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich verantwortlich. „Es war ein Fehler, die Förderung auslaufen zu lassen. “

Ansonsten enthielten sich Glawischnig und Pirklhuber politischer Schuldzuweisungen. Denn das Pressegespräch war als überparteiliche Veranstaltung gedacht. Sonst wäre der Obmann von Bio-Austria, Rudi Vierbauch, wohl nicht gekommen. Er sieht ein beträchtliches Entwicklungspotenzial. „Wir haben Umfragen, aus denen hervorgeht, dass 27 Prozent der Befragten darüber nachdenken auf biologische Landwirtschaft umzusteigen, wenn die Rahmenbedingungen passen. Sechs Prozent sind sich sicher, dass sie umsteigen wollen.“ Zu den Rahmenbedingungen, die passen müssen, gehört die Förderung für den Umstieg. Unter den Milchbauern ist der Anteil der Wechselwilligen mit 32 Prozent noch höher.

Umstiegshilfe

Angestrebt wird von Vierbauch und den Grünen die Wiedereinführung der Umstiegshilfe auf Biolandwirtschaft und mittelfristig eine Verdoppelung der Zahl der Biobauern von derzeit rund 21.500. Dann würden auch doppelt so viele Landwirte an den Programmen für Biobauern teilnehmen. Die Kosten dafür betragen laut Vierbauch rund 100 Millionen Euro. Allerdings, so der Bio-Austria-Chef, müsse man von den 100 Millionen jene Summe abziehen, die die Bauern sonst an Förderungen für konventionelle Landwirtschaft bekämen. Die zusätzlichen Kosten hängen daher davon ab, an wie vielen Programmen der Bauer bisher schon teilgenommen hat.

Eine durchschnittliche Molkerei hat derzeit einen Bio-Anteil bei Milch von rund 17 Prozent. Die restlichen 83 Prozent sind konventionelle Milchprodukte.

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