Billiges Geld für die Staatskasse

OeBFA-Geschäftsführer Markus Stix: Österreich nahm heuer 18,8 Milliarden Euro über Bundedsanleihen auf.
Rendite für aufgestockte Anleihe fiel auf 0,33 Prozent.

Die Republik Österreich konnte sich am heutigen Dienstag auf den internationalen Kapitalmärkten erneut recht günstig mit frisches Kapital versorgen. Bei der letzten Auktion in diesem Jahr wurden zwei Bundesanleihen um jeweils 605 Mio. Euro aufgestockt. Die dabei erzielten durchschnittlichen Renditen lagen etwas unter dem Niveau der Vorwoche.

Bei der Aufstockung der zehnjährigen 1,20-Prozent-Bundesanleihe 2015-2025/1 konnte die Bundesfinanzagentur OeBFA eine Durchschnittsrendite von 0,875 Prozent erreichen. In der Vorwoche rentierte das Papier noch mit 0,95 Prozent. Die ebenfalls um 605 Mio. Euro aufgestockte 3,40-Prozent-Bundesanleihe 2012-2022/2 mit siebenjähriger Restlaufzeit erzielte eine Durchschnittsrendite von 0,331 Prozent. In der Vorwoche waren es noch etwa 0,40 Prozent. Die heute erzielte Rendite von 0,33 Prozent bedeute für die Anleihe mit der siebenjährigen Restlaufzeit ein „All-Time-Low“, sagte OeBFA-Chef Markus Stix zur APA. Diese Emission sei schon länger nicht mehr aufgestockt worden. Zum letzten Mal vor knapp zwei Jahren erfolgte die Aufstockung zu 2 Prozent. 2012, bei der Erstausgabe, habe die Rendite noch knapp 3,5 Prozent betragen.

Kleiner Abstand zu Deutschland

Bei der Bundesanleihe mit noch zehnjähriger Laufzeit sei die Rendite gegenüber der letzten Aufstockung im November um 7 Basispunkte höher gelegen. Dies sei auf die jüngsten EZB-Entscheidungen zurückzuführen, die Anfang Dezember das Marktniveau deutlich gesenkt und zu einem Anstieg der Zinsen geführt hätten, so Stix. Der Zinsabstand (Spread) zu Deutschland ist laut Stix bei beiden Anleihen konstant geblieben und beträgt bei der zehnjährigen Emission 22 Basispunkte (0,22 Prozent) und bei der siebenjährigen Restlaufzeit 15 Basispunkte. „Österreichs 'standing' im Markt ist unverändert, wir werden gleich wie die anderen gesehen“, so Stix.

27 bis 30 Milliarden Euro 2016

Mit der heutigen Anleihenauktion sei Österreich für heuer nahezu ausfinanziert, so Stix. Nur vom Betrag her sehr kleine Darlehensfinanzierungen stünden noch aus. Österreich hat somit in Summe in diesem Jahr über Bundesanleihen 18,8 Mrd. Euro aufgenommen. Das liegt am oberen Rand des für dieses Jahr geplanten Volumens von 15 bis 19 Mrd. Euro. Im Jahr davor wurden Bundesanleihen im Volumen von rund 21 Mrd. Euro emittiert. Im kommenden Jahr plant Österreich die Aufnahme von insgesamt 27 bis 30 Mrd. Euro, davon werden 20 bis 22 Mrd. Euro auf Bundesanleihen entfallen.

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