Wiener Börse trotz null Zugängen nicht verzagt

Wiener Börse trotz null Zugängen nicht verzagt
Vier Abgänge, null Zuwächse: Die Wiener Börse verlor an Notierungen, gewann aber an Volumen.

Die Wiener Börse hat 2015 keinen einzigen Börsengang verbuchen können, dafür gab es mit Bene, Miba, Head und ATB gleich vier Abgänge. Dennoch zieht der heimische Handelsplatz eine solide Bilanz: Das Handelsvolumen habe heuer um ein Viertel zugelegt und der Leitindex sei bisher um 11,2 Prozent gestiegen.

Auch die Marktkapitalisierung stieg. Die an der Wiener Börse notierten Unternehmen kommen derzeit zusammen auf einen Marktwert von 86,3 Milliarden Euro, das ist ein Plus von 7,86 Prozent verglichen mit Ende 2014. "Im nächsten Jahr werden wir uns auf einem ähnlichen Niveau bewegen", erklärten die Börsenvorstände Birgit Kuras und Michael Buhl. Die Zinserhöhung in den USA werde tendenziell die Attraktivität von europäischen Aktien im kommenden Jahr erhöhen, so ihre Prognose.

Wiener Börse trotz null Zugängen nicht verzagt
Vienna Stock Exchange (Wiener Boerse) management board member Birgit Kuras attends a news conference in Vienna March 27, 2012. The new management team of Vienna Stock Exchange wants to draw interest from international investors via new listings and capital increases. REUTERS/Lisi Niesner (AUSTRIA - Tags: BUSINESS HEADSHOT)
Der Vorstand hofft, dass es 2016 wieder Börsengänge gibt. "Das Klima wird wieder drehen, dafür sehen wir erste Anzeichen", so Kuras (Bild).

Bei den Kapitalerhöhungen gab es nach einem Rekordjahr 2014 mit rund 4 Milliarden Euro heuer einen Einbruch auf 320 Millionen Euro. Insgesamt vier Unternehmen nahmen im Laufe des Jahres in sechs Kapitalerhöhungen frisches Geld auf. Auch bei den Unternehmensanleihen ging das Emissionsvolumen zurück - von 7,2 Milliarden Euro im Jahr 2014 auf 5,2 Milliarden Euro.

Abschied vom Osten

Die Wiener Börse selbst hat sich heuer von seiner Osteuropa-Strategie verabschiedet. Die CEE-Holding verkauft ihre Mehrheit an der Budapester Börse und gab die Börse Laibach zur Gänze an die Börse von Zagreb ab. Damit bleibt vom Ostnetzwerk nur noch die Börse in Prag übrig.

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