St. Pöltner Bierbrauer exportiert nach Südkorea

Exotische Märkte fragen vermehrt nach europäischen Bier-Produkten.
"Radler" aus dem Hause Egger ab Sommer in 10.000 Supermärkten in Südkorea erhältlich.

Die niederösterreichische Privatbrauerei Egger hat sich einen neuen Absatzmarkt erschlossen. In Südkorea ist der St. Pöltner Betrieb mit Radler-Sorten in der größten Lebensmittel-Handelskette des Landes (GS25) gelistet. Eine erste Lieferung mit 32 Containern sei vor einem Monat erfolgt, sagte Egger-Geschäftsführer Bernhard Prosser.

Damit fänden sich ab Sommer diese Getränke in 10.000 Supermärkten in Südkorea, teilte die Egger-Getränkegruppe am Dienstag mit. "Wir freuen uns sehr", sagte Prosser. Egger ist die zweitgrößte heimische Privatbrauerei.

Exotische Märkte

Gerade exotische Märkte fragten aktiv Produkte aus Europa nach, heißt es bei Egger. Exportiert wird bis nach China und Paraguay. Weiter bedient wird auch der Zielmarkt Russland. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen und politischen Situation seien in den vergangenen Monaten wieder Lkw-Ladungen mit Egger-Bier in die russischen Supermärkte gebracht worden. In Russland verkauft Egger seit drei Jahren sein Bier.

Jedes vierte Bier aus dem Unternehmen geht in den Export. 2015 steigerte Egger seinen gesamten Ausstoß um 60.000 Hektoliter auf 870.000 hl. Ein Drittel sind eigene Marken, zwei Drittel Lohnabfüllung und Handelsmarken. Der Umsatz stieg nur leicht um ein halbes Prozent auf 49,2 Mio. Euro, da im Lohnabfüllungsgeschäft vermehrt Rohstoffe zur Verfügung gestellt würden, wie man bei Egger erläutert.

Limonaden-Export

Das Schwesterunternehmen Radlberger (Umsatz ebenfalls rund 49,3 Mio. Euro) büßte voriges Jahr an Absatz ein, der Limo-Abfüller verkaufte 134 Millionen (Vorjahr: 150 Millionen) Dosen und Flaschen. Das lag am Wegfall einer großen deutschen Handelsmarke, die in Deutschland ein eigenes Abfüllwerk gebaut hat, berichtete die Egger-Gruppe. "Das ist zwar ein Verlust, aber kein extrem schmerzlicher", schreibt Prosser. Dieser Rückgang werde heuer bereits durch neue Märkte und Absatzstrategien wettgemacht.

20 Prozent der Radlberger-Getränke gehen in den Export. Seit vorigem Jahr wird die Marke "Black Jack" auch in China, in einer Supermarktkette in Shanghai, verkauft. Neben den Getränken der Stamm-Marke Radlberger kommt auch der "Apfelsaft-gespritzt"-Marktführer Granny's aus dem Haus Radlberger.

2016 sollen die beiden Unternehmen der Egger-Getränkegruppe ihren Absatz um 5 Prozent steigern, das ist das Ziel. Die Bierumsätze lägen nach den ersten vier Monaten schon um 11 Prozent über dem Vergleichszeitraum von 2015. In der Brauerei Egger sind 72 Leute beschäftigt, bei Radlberger (benannt nach dem Unternehmensstandort Unterradlberg/St. Pölten) sind es 127.

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