Betrugsverdacht weitet sich aus

(Symbolbild)
Anleger in S&K-Fonds müssen sich in Geduld üben und auf Ermittler hoffen

Vermögenssuche. Nach Verhaftung der Gründer der deutschen S&K-Immobilienfonds sind am Freitag zwei weitere Verdächtige von den Behörden festgenommen worden. Mittlerweile sitzen bereits acht Männer wegen Verdacht auf Betrug in Untersuchungshaft. Für die mehr als 400 Österreicher, die ihr Geld in diese Fonds gesteckt haben, beginnt wohl eine lange Zeit des Wartens. Denn: Wie viel der 105 Mio. Euro in den drei S&K-Fonds tatsächlich sichergestellt werden kann oder wie viel die beiden jungen Gründer, Jonas Köller (31) und Stephan Schäfer (33), mit ihrem Luxusleben verprasst haben, ist unklar.

Die deutsche Staatsanwaltschaft hat nach Razzien bei S&K sowie dem Emissionshaus United Investors in der Vorwoche von 100 Millionen Euro gesprochen, die sichergestellt werden konnten. „Das war wohl ein Schnellschuss. Das kann ich nicht so recht glauben“, sagt der PR-Stratege Michael Oehme im Gespräch mit dem KURIER. Oehme war früher für S&K sowie United Investors tätig. Mitte 2012 hat er die Reißleine gezogen, nachdem im Internet immer wieder Berichte aufgetaucht seien, wonach S&K nicht seriös arbeite.

United Investors habe daraufhin einen Sonderbericht von S&K angefordert und diesen auch bekommen. Für Michael Görner, Chef der österreichischen Fondsplattform OK System-Invest, der S&K in Österreich eingeführt hat, sah dieser Bericht vernünftig aus. Die rund 60 Finanzdienstleister, die S&K in Österreich vertrieben haben, hat er daher nicht gewarnt. Jetzt aber hat er seine Plattform ruhend gestellt und alle Aktivitäten gestoppt.

Den Anlegern rät er, Ruhe zu bewahren und nicht übereilt gegen die Berater vorzugehen. Der deutsche Anwalt Marc Ellerbrock will rasch eine Musterklage einbringen, um Einblick in die Vermögenslage der Fonds zu bekommen.

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