Berggruen fördert Kunst und kreatives Denken

Mäzen: Einen fixen Wohnsitz hat der 50-jährige Deutsch-Amerikaner nicht.

Seine Appartements in New York, London und Los Angeles verkaufte er vor Jahren, heute lebt er in Hotels oder im Privatflugzeug. In seinem Businessjet "Gulfstream" verbringt er viele Stunden, unterwegs von einem Termin zum anderen.

Nicolas Berggruen ist weltweit aktiv: Er investiert in Immobilien-Projekte, für deren Planung er Architekten wie Norman Foster, Richard Meier oder David Chipperfield beauftragt. Seine Sammlung enthält Werke von Andy Warhol, Damien Hirst und Jeff Koons. Er hat sie dem Berliner Museum Berggruen, das die Sammlung seines Vater präsentiert, geschenkt.

In der breiten Öffentlichkeit in Deutschland wurde er Mitte 2010 mit dem Kauf der Warenhauskette Karstadt (89 Waren- sowie 27 Sporthäuser) bekannt: Damit rettete er Tausende Arbeitsplätze - derzeit beschäftigt Karstadt in Deutschland rund 24.000 Mitarbeiter.
Sein Vermögen brachte er vor Jahren in eine Stiftung ein. Daraus werden nicht nur soziale Projekte finanziert, sondern verstärkt Denkfabriken. "Wohltätigkeit ist etwas Wunderbares, aber nicht unbedingt ein Hebel, der sehr viel bewirkt. Deshalb bin ich zum Ergebnis gekommen, dass man sich im Interesse zügiger Veränderung auf politische Strukturen und Institutionen konzentrieren muss."

Durch seinen Think Tank will er die Leistungsfähigkeit von Regierungen verbessern und Bürger stärker an Politik beteiligen. Konzepte und Strategien erarbeitet er mit Nobelpreisträgern, Wissenschaftern und Politikern. Der Liebhaber schöner Dinge will globale Reformen anschieben. Persönlich bleibt Nicolas Berggruen - er ist nicht verheiratet und hat keine Kinder - bescheiden: Ein paar dunkle Anzüge und zehn weiße Hemden genügen ihm.

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