Belgischer Generalstreik behindert EU-Treffen

Belgischer Generalstreik behindert EU-Treffen
Streikende Belgier wehren sich gegen die geplante Frühpensionsreform - mit massiven Auswirkungen auf den EU-Gipfel.

Der kleine Ort Beauvechain in der Wallonie wird am Montag ein bizarres Schauspiel erleben: Ab Mittag werden auf dem kleinen Flugfeld in dem 6000 Einwohner zählenden Örtchen 40 Kilometer südöstlich von Brüssel die EU-Granden landen, die große Mehrheit davon in ihren Regierungsjets. Denn alle anderen Flughäfen des Landes werden bestreikt. Der geplante Generalstreik macht dem Sekretariat des EU-Rates, das die Planung des EU-Gipfels am Montag koordiniert, größte Probleme.

Die deutsche Bundeskanzlerin soll etwa gebeten worden sein, nicht mit dem Airbus A319 der deutschen Bundesregierung anzureisen, sondern mit einer kleineren Maschine. Für ihren Airbus sei einfach nicht ausreichend Platz am Flugfeld.

Seit Tagen verhandelt der Rat außerdem mit der Polizei, wie man die Staats- und Regierungschefs sicher von Beauvechain aus in das Ratsgebäude, dem Tagungsort in Brüssel, lotsen kann, ohne, dass sie bei etwaigen Straßensperren der Demonstranten hängen bleiben.

Bestreikt wird auch die Kantine des Ratsgebäudes, die von einem belgischen Unternehmen betrieben wird. Man hofft, die tausenden Journalisten und Delegationen mit Sandwiches und Getränken versorgen zu können, heißt es dazu aus dem Rat.

Streikende Belgier wehren sich gegen die geplante Frühpensionsreform und Einsparungen im Sozialbereich, die das belgische Budget nach neuen EU-Regeln sanieren sollen.

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