Finanzamt schickt Design-Möbelhändler in die Pleite

Wiener Gasthaus ist zum zweiten Mal pleite
Finanzamt schickte Firma in die Pleite. Peter Teichgräber hat unter der Marke prodomo Designermöbel verkauft.

Der Insolvenzantrag wurde von der Republik Österreich für das Finanzamt für den 12/13/14 Bezirk Purkersdorf gestellt. Denn: Es besteht ein Abgabenrückstand in Höhe von 239.000 Euro. Fakt ist: Über die Peter Teichgräber GmbH, die auch unter der Marke prodomo tätig war, wurde ein Konkursverfahren eröffnet. Sieben Mitarbeiter und 66 Gläubiger sind laut Creditreform und AKV betroffen.

Das Ende der Geschäftstätigkeit war eigentlich ganz anders geplant. „Die Schuldnerin war in den vergangenen Jahren mit extremen Umsatzrückgängen konfrontiert. Aus diesem Grund wurde beschlossen, die Geschäftstätigkeit zurückzufahren und das Unternehmen zu liquidieren“, heißt es im Antrag aus der renommierten Wiener Anwaltskanzlei Stapf Neuhauser. „Als erster Schritt wurden sämtliche Dienstnehmer per Ende März 2017 gekündigt. Geplant war dann, mit den einzelnen Gläubigern entsprechende Rückführungsvereinbarungen zu treffen.“ Doch da funkte das Finanzamt dazwischen.

Nachdem die Insolvenzvoraussetzungen gegeben waren, wird die Einleitung des Konkursverfahrens beantragt, um eine geordnete Liquidation durchzuführen. „Das Unternehmen wurde ursprünglich als Einzelunternehmen durch Herrn Peter Teichgräber gegründet“, heißt es weiter. „Das Einzelunternehmen wurde im Juni 1994 in die Peter Teichgräber GmbH ein-gebracht. Seit 1973 wurde unter der Bezeichnung prodomo wiederum zeitgemäßes Design vertrieben.“

Viele Marken

Der Firmensitz war ursprünglich in der Flachgasse 35-37, zuletzt aber im zwölften Wiener Gemeindebezirk. „Die Peter Teichgräber GmbH hat die Designgeschichte in Wien seit mehr als 40 Jahren geprägt“, heißt es weiter. „Die prodomo, sprich die Peter Teichgräber GmbH, war ursprünglich der führende Anbieter von internationalen Designermöbeln am Wiener Markt. Die Angebote lauteten vom schlichten Stuhl über die Klassiker der Möbelbranchen bis hin zur funktionalen Büroeinrichtung“ Bekannte Produzenten sind Artemide und Cassina. Von diversen Herstellern, wie von Cassina, Desalto, Fantoni, Foscarini, Molteni, Moltana, Thonet, Vitra, Zanotta, Wittmann u.a. wurden Wohnmöbel, Büromöbel, Garteneinrichtungen, Leuchten, Einrichtungsaccessoires, Raumtextilien und Bodenbelege verkauft.

In den vergangenen Jahren soll jedoch die Mitbewerber immer stärker geworden sein. Der Verlust soll im Vorjahr 95.000 Euro betragen haben. Die Passiva wurden mit 2,595 Millionen Euro ausgewiesen.

Keine Fortführung

Die Produkte sowie Kopien werden nunmehr durch eine Vielzahl von Händlern vertrieben, sodass dieses Alleinstellungsmerkmal in den vergangenen Jahren nicht aufrechterhalten werden konnte. „Aktuell stellt sich die Situation so dar, dass noch ein Warenlager vorhanden ist“, heißt es. Dies verbunden mit einem Lager von Kunstobjekten, die zu verwerten sind. Dieses Lager befindet sich im Stadium der Inventarisierung und es wird mit dem zu bestellenden Masseverwalter ein Verwertungskonzept zu verwerten sein. Die gelagert Ware soll rund 580.000 Euro wert sein. Eine Fortführung des Unternehmens ist nicht geplant

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