Bei Österreichs Banken wackelt jeder dritte Job

Knapp 75.000 Bankjobs gibt es derzeit (noch) in Österreich.
Notenbankchef Nowotny sieht 25.000 Arbeitsplätze in Gefahr. Der Abbau komme in Österreich mit Verspätung.

Der Umbau bei den Volksbanken und die Radikal-Kur der Bank Austria - in beiden Fällen dürften hunderte Bankangestellte ihren Job verlieren - sind nur die Spitze eines Eisbergs. OeNB-Chef Ewald Nowotny hält es für realistisch, dass im heimischen Bankensektor in den nächsten Jahren ein Drittel der Arbeitsplätze verloren geht - das wären rund 25.000 Jobs. Österreich hatte 2008 noch 80.283 Bankjobs, Ende 2014 waren es 75.714 und jetzt seien es wohl noch einmal um 1.000 weniger, sagte der Nationalbanker am Freitag bei der Vorstellung des Finanzmarktstabilitätsberichts.

Bei Österreichs Banken wackelt jeder dritte Job
Austrian National Bank governor Ewald Nowotny addresses a news conference in Vienna, Austria, December 14, 2015. REUTERS/Heinz-Peter Bader

Zu viele Bankjobs im internationalen Vergleich

Auch wenn es in Österreich einen Abbau von Bankjobs gab, lief der Strukturwandel im internationalen Vergleich langsam, so Nowotny. Österreich hat nicht nur einen sehr hohen Anteil von Bankbeschäftigten im Vergleich zur Gesamtbeschäftigung des Landes, dieser Anteil geht auch langsamer zurück als in anderen Ländern. Auch international gibt es einen rapiden Rückgang bei der Bankbeschäftigung.

Auch bei Kapitalisierung hinten

Seit der Finanzkrise 2008 haben österreichische Banken ihre Widerstandsfähigkeit erhöht und insgesamt 16 Milliarden Euro an Kernkapital aufgebaut. Auch die Risikovorsorgen stiegen auf 64 Prozent der notleidenden Kredite, von 59 Prozent zu Beginn der Krise. Dennoch sind die heimischen Institute schlechter kapitalisiert als Vergleichsbanken in der EU, zeigt der Finanzmarktstabilitätsbericht.

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