Bei Lufthansa drohen nun doch neue Streiks

 
Die Gewerkschaft wies das überarbeitete Angebot des Konzerns zurück.

Die Passagiere der AUA-Mutter Lufthansa müssen sich erneut auf Streiks einstellen. Die Flugbegleitergewerkschaft UFO wies ein überarbeitetes Angebot der Lufthansa zurück, ein Ultimatum der Gewerkschaft bis zum 1. November lief damit aus.

Die Gespräche am Freitag seien gut verlaufen, es habe "mündlich interessante Vorschläge" gegeben, sagte UFO-Chef Nicoley Baublies in der Nacht auf Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Doch seien diese dann in den schriftlichen Vorschlägen, die einen Tag später von Lufthansa vorgelegt worden seien, nicht mehr enthalten gewesen.

Nach zwei Jahren Verhandlungen müsse seine Gewerkschaft feststellen, dass "Lufthansa sich aus der Sozialpartnerschaft verabschieden" wolle, sagte Baublies. UFO werde nun am Sonntag intern die Verhandlungen auswerten und das weitere Vorgehen besprechen. Parallel dazu liefen Beratungen mit den anderen Gewerkschaften. Am Montag werde UFO auf einer Pressekonferenz "erläutern, wie es genau weitergehen wird", sagte Baublies weiter. Die Lufthansa kritisierte den Abbruch der Tarifgespräche durch die Flugbegleitergewerkschaft. Die Ankündigung der UFO, demnächst zu Streiks aufzurufen, sei "nicht nachvollziehbar", erklärte Bettina Volkens, Vorstand Personal und Recht der Lufthansa, laut einer Erklärung der Fluggesellschaft in der Nacht auf Sonntag. Schlichtungsfähige Themen würden, wie in der Agenda Kabine vorgesehen, in eine Schlichtung überführt, hieß es. Die Gespräche zu weiteren, nicht schlichtungsfähigen Themen sollten parallel fortgesetzt werden.

Die Lufthansa verhandelt derzeit mit mehreren Gewerkschaften. Knackpunkte in den Verhandlungen sind Regelungen zu Alters- und Übergangsversorgung der Mitarbeiter. Im Hintergrund schwelt ein Konflikt um die Neuausrichtung der Airline. Um konkurrenzfähig zu bleiben, will Lufthansa-Chef Carsten Spohr mit Eurowings eine Billigtochter etablieren, in der Mitarbeiter zu deutlich schlechteren Konditionen beschäftigt werden sollen als derzeit in der Muttergesellschaft.

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