Begas-Krimi: Ermittler prüfen Simandls Ausgaben

Begas-Krimi: Ermittler prüfen Simandls Ausgaben
Staatsanwalt. Drittes Ärzte-Gutachten über Gesundheitszustand des Ex-Chefs wird erwartet.

Im Ermittlungsverfahren gegen den früheren Chef des burgenländischen Gasversorgers Begas, Rudolf Simandl, wird mit Spannung das dritte Gutachten über seinen Gesundheitszustand erwartet. „Wir gehen davon aus, dass das Gutachten in Kürze bei uns einlangt“, sagt Carmen Prior von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) zum KURIER.

Begas-Krimi: Ermittler prüfen Simandls Ausgaben
APA8682526-2 - 19072012 - EISENSTADT - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT WI - Der Ex-Vorstand der BEGAS, Rudolf Simandl, auf einem Archivbild aus dem Jahr 2010. +++ WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GRÜNDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEFÜHRTEN ZWECK ERFOLGEN DARF - VOLLSTÄNDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND +++ APA-FOTO: BEGAS
Seit Ende April des Vorjahres ermitteln die Justizbehörden gegen Simandl und weitere Ex-Begas-Manager wegen des Verdachts der Untreue und Abgabenhinterziehung. Im Mittelpunkt stehen mutmaßliche Malversationen in Höhe von mehr als fünf Millionen Euro.

Im Gegensatz zu den Mitbeschuldigten konnte der Hauptverdächtige Simandl wegen einer attestierten Anpassungsstörung samt schwerer Depression bisher nicht befragt werden. „Ich bin nicht in der Lage zu den Vorwürfen auszusagen“, sagte er vor einem halben Jahr, als er für drei Wochen in U-Haft wanderte.

Fakt ist: Eine etwaige Anklage gegen den Ex-Begas-Boss steht und fällt mit dessen Gesundheitszustand. Nur wenn der ärztliche Sachverständige bescheinigt, dass er auch vernehmungsfähig ist, kann das Verfahren gegen ihn in absehbarer Zeit abgeschlossen werden.

Vermögens-Check

Dem Vernehmen nach arbeiten das Landeskriminalamt Burgenland und die WKStA nach wie vor die Konto-Öffnungen bzw. verdächtigen Zahlungsflüsse auf. Dazu wurden Kontobewegungen in Österreich, Liechtenstein, der Schweiz sowie in Spanien und Großbritannien durchleuchtet. In letzterem Fall geht es um den Verdacht, dass Provisionen aus Lebensversicherungen, die im Namen von drei Begas-Managern abgeschlossen worden waren, am Energieversorger vorbei geflossen sind.

„Es würde mich wundern, wenn da noch etwas ungeklärt sein sollte“, sagt Simandls Verteidiger Roland Kier zum KURIER. „Die Polizei war in allen Konten drinnen, da ist alles offengelegt.“

Zugleich wird Simandls Einkommen und Vermögen mit seinen tatsächlichen Ausgaben verglichen. Damit will man klären, woher das Geld stammt, mit dem Simandl u. a. Immobilien kaufte. Die Untreue-Vorwürfe werden bestritten.

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