BayernLB will Ecclestone auf 290 Mio. Euro klagen

Bernie Ecclestone bestreitet alles: „Ich hätte das nicht nötig gehabt“.
Ecclestone soll in Absprache mit Ex-Vorstand Gribkowsky den Preis für den Formel-1-Anteil zum Schaden der Bank gedrückt haben.

Es geht um Bestechungsvorwürfe und angebliche Absprachen. Mittendrin der 83-jährige Formel-1-Boss Bernie Ecclestone. Er soll 2006 mit dem damaligen BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky, der inzwischen wegen Bestechung und anderen Vergehen zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, gemeinsame Sache gemacht haben. Und zwar beim Verkauf des 47,2 Prozent-Anteils der BayernLB an der Formel 1.

Ecclestone soll größtes Interesse gehabt haben, dass die Investorengruppe CVC diesen Anteil erhält, weil er dann weiter an der Spitze der Formel 1 bleiben konnte. CVC bekam das Formel-1-Paket der Bank um kolportierte 820 Millionen Dollar (596 Millionen Euro). Das seien 400 Millionen Dollar (290 Millionen Euro) zu wenig, sagt die Bank jetzt. Und dafür sei Ecclestone verantwortlich, der für den Schaden aufkommen müsse.

Die Klage wird voraussichtlich im Jänner 2014 in London eingereicht, bestätigte ein Sprecher der BayernLB. Unabhängig davon hat die Münchner Staatsanwaltschaft bereits eine Anzeige wegen Bestechung gegen Ecclestone eingebracht. Gribkowsky hat in seinem Prozess ja bereits zugegeben, dass er Ecclestone bei dem Formel-1-Deal 66 Millionen Dollar zugeschanzt haben und davon 44 Millionen wieder an ihn zurückgeflossen seien. Das Münchner Landesgericht wird im kommenden Jahr entscheiden, ob eine Anklage erhoben wird.

Ecclestone bestreitet den gesamten Sachverhalt. Er hätte es nicht nötig gehabt, jemanden zu bestechen oder einen bestimmten Käufer der Formel 1 zu favorisieren. Denn der Automobil-Weltverband FIA hätte ihn sowieso als Formel-1-Boss behalten wollen.

Altlast

Dass die BayernLB an der Königsklasse des Motorsports beteiligt war, geht auf die Pleite des deutschen Medien-Imperiums Kirch Anfang dieses Jahrtausends zurück.

EM.TV von Kirch hatte einen 50 Prozent-Anteil an den Medienrechten an der Fomel 1 mit einem Kredit der BayernLB erworben. Als die Mediengruppe zusammenbrach, fiel der Anteil an der Formel 1 der Bank zu, die ihn dann verwerten musste.

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