BAWAG kauft Südwestbank: Plattform für Deutschland-Expansion

Gebäude, Geschäfte, ehemalige Bank, Banken, Postsparkasse, Bawag, Georg-Coch-Platz 2, 1010 Wien
Profitables Institut in Baden-Württemberg mit 28 Filialen und 100.000 Kunden.

Die Bawag/PSK macht Ernst mit ihrer angekündigten Expansion nach Deutschland. Das Institut steht laut eigenen Angaben vor dem Kauf der Stuttgarter Südwestbank. Diese ist vor allem in Baden-Württemberg tätig. Mit 28 Filialen und 650 Mitarbeitern betreut sie rund 100.000 Privat- und Firmenkunden. Das Betriebsergebnis (Ebit) lag im Vorjahr bei 79 Mio. Euro.

„Das Institut ist eine ideale Plattform für die Expansion“, sagt Bawag-Chef Anas Abuzaakouk. Der Deal soll in den nächsten Wochen finalisiert werden. Verkäufer sind die Zwillingsbrüder Andreas und Thomas Strüngmann, die Gründer des Pharmaherstellers Hexal und seit dessen Verkauf an Sandoz Milliardäre. Sie hatten die Bank 2004 für rund 100 Mio. Euro von der DZ Bank gekauft. Wie viel Geld jetzt fließen wird, wird nicht verraten.

Laut Abuzaakouk führt die Bawag bereits weitere Übernahmegespräche. Ziel sei ein signifikantes Wachstum in ganz Deutschland. Im Gespräch war zuletzt der Kauf der Oldenburgischen Landesbank. Die Direktbanktochter Easybank hat inzwischen die Genehmigungen für die Aufnahme des Geschäfts erhalten. In der zweiten Jahreshälfte sollen die ersten Kredite in Deutschland vergeben werden.

Genug Kapital

Die Bawag hat nach eigenen Angaben ausreichend Kapital für die Expansion. So stieg im Vorjahr der Nettogewinn um ein knappes Viertel auf 484 Millionen Euro. Die Eigentümer (hauptsächlich die US-Fonds Cerberus und Golden Tree) erhalten aber keine Dividende. Insgesamt sollen bis 2019 bis zu zwei Milliarden Euro Kapital aufgebaut werden. Eine weitere Möglichkeit dazu, so wird immer wieder spekuliert, ist ein Börsegang der viertgrößten Bank Österreichs. Nun könnte es laut jüngsten Gerüchten im Herbst so weit sein.

Kommentare