bauMax macht Istanbul-Filiale dicht

  
Der Startschuss zum Rückzug der Baumarktkette aus der Türkei ist gefallen.

Die angeschlagene Baumarkette bauMax hat ihre Filiale in Istanbul aufgelassen. Türkischen Medienberichten zufolge werden die noch verbliebenen drei Filialen im nordtürkischen Samsun, in Eskisehir und in Bodrum ebenfalls in Kürze ihre Pforten dichtmachen.

Nur noch ein Wächter hält in der ehemaligen bauMax-Filiale im Istanbuler Bezirk Avcilar die Stellung. Das österreichische Unternehmen hat die Firmenschilder seiner Niederlassung bereits abmontiert und die Rollläden heruntergelassen.

Schnell verglüht

bauMax hat 2010 mit großen Hoffnungen und Investitionen in Höhe von 25 Millionen Euro seine erste Filiale in Samsun an der Schwarzmeerküste eröffnet, zwei weitere folgten im selben Jahr. In den folgenden zwei Jahren hat das österreichische Unternehmen insgesamt sieben Filialen aufgesperrt. Im Jahr 2012 haben sich die Pläne und die Ergebnisse ins Negative gedreht, bauMax schrieb Verluste im Wert von 126 Millionen Euro.

In Folge hat die Baumarktkette eine Konzentration auf die Kernländer Österreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien vorgenommen und bekanntgegeben, sie wolle sich von den Standorten in der Türkei, in Bulgarien und Kroatien trennen. Die rumänische Tochter wurde Anfang Juli an die französische Adeo-Gruppe verkauft.

bauMax ist nicht die einzige Kette, die in der Türkei nicht reüssieren konnte. In der Vergangenheit haben bereits einige ausländische Baumärkte der Türkei den Rücken gekehrt. Mittlerweile teilen sich drei große Ketten die Marktanteile, davon die türkischen Heimspieler Tekzen und Koctas sowie die deutsche Bauhaus.

Der Einstieg von XXXLutz-Miteigentümer Andreas Seifert mit 26,5 Prozent beim französischen Tochter-Unternehmen Conforama des Kika/Leiner-Eigentümers Steinhoff ist nach Angaben von Lutz-Sprecher Thomas Saliger nur verschoben, nicht abgeblasen. "Es fehlen noch Zahlen von Steinhoff aus Frankreich", so Salinger am Freitag. Der zurückgezogene Antrag bei der BWB werde demnächst neu eingereicht.

bauMax macht Istanbul-Filiale dicht
Künftig wird man bei Kika/Leiner auch Elektronikprodukte kaufen können
Es gehe dabei um Zahlen, die die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) für ihre Prüfung brauche. Der neue Antrag soll bis zum Herbst gestellt werden. Mit den Unterlagen soll belegt werden, dass es keine Auswirkungen auf den österreichischen Möbelmarkt gibt. Saliger: "Der Deal ist aufrecht."

Vor zwei Tagen war bekannt geworden, dass Seiferts Antrag bei der BWB zurückgezogen wurde. Die Behörde bestätigte diesen ungewöhnlichen Schritt. Das Übernahmeziel des Lutz-Chefs, Conforama, gehört wie Kika und Leiner zum südafrikanischen Konzern Steinhoff.

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