Bankomatgebühren: WKÖ sieht "keinen Dammbruch"

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Franz Rudorfer glaubt nicht, dass nach dem Fremdanbieter Euronet auch die heimischen Banken Bankomatgebühren verlangen werden.

Der Obmann der Sparte Banken in der Wirtschaftskammer, Franz Rudorfer glaubt nicht, dass nach dem Fremdanbieter Euronet auch die heimischen Banken Bankomatgebühren verlangen werden. "Ich sehe hier keinen Grund für einen Dammbruch", sagte Rudorfer am Dienstag im Ö1-"Mittagsjournal".

"Wir gehen von dem Gesprächsergebnis mit Bundesminister Schelling bei dem sogenannten Bankomatgipfel aus, und daran sollte sich nichts Dramatisches ändern durch diesen einen, kleineren Anbieter, der hier auftritt", sagte Rudorfer. Bei dem Gipfel ging es um Bankomatgebühren, die Kunden für Abhebungen von Bankomaten bezahlen sollen, die nicht ihrer Hausbank gehören.

Schelling schließt Gebühren für eigene Kunden aus

Finanzminister Hans Jörg Schelling hat eine Bankomatgebühr der Banken für ihre eigenen Kunden bereit ausgeschlossen. "Ich habe immer gesagt, dass die Banken für die eigenen Kunden bei den Bankomaten keine Gebühr einheben", sagte Schelling heute vor Beginn des EU-Finanzministerrats in Brüssel. Für Schelling ist es verständlich, "dass ein Drittanbieter, der keine direkte Kundenbeziehung hat, dieses Gerät vermarkten will. Aber es ist kein guter Weg, der hier beschritten wird und wir werden uns das nächste Woche auch mit der Bundeswettbewerbsbehörde noch einmal genau anschauen", sagte Schelling.

Der Verein für Konsumenteninformation kritisiert, dass die Kunden von Euronet nicht deutlich genug auf die Abhebungsgebühr aufmerksam gemacht werden. VKI-Konsumentenschützer Thomas Hirmke schlägt Betroffenen vor, bei ihrer Hausbank gegen die Gebühr Einspruch zu erheben. Auch die Arbeiterkammer ist der Meinung, dass die gesondert verrechneten Bankspesen durch die Girokonto-Verträge nicht gedeckt und somit rechtswidrig seien.

Die Konsumentensprecherin der Grünen, Berivan Aslan, bezeichnete unterdessen das von Sozialminister Stöger (SPÖ) geforderte Verbot von Bankomatgebühren für einen "gangbaren Weg".

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