Banken parken Rekordsumme bei EZB

Banken parken Rekordsumme bei EZB
Kapp 412 Milliarden Euro lagerten am Dienstag bei der Zentralbank – deutliches Zeichen für das gegenseitige Misstrauen der Institute.

Die "Vorsichtskasse" der Banken bei der Europäischen Zentralbank (EZB) ist zu Beginn der letzten Handelswoche des Jahres auf einen Rekordwert gestiegen. Die eintägigen Einlagen kletterten auf knapp 412 Milliarden Euro und damit so hoch wie noch nie. Am Freitag hatten sie noch fast 65 Milliarden Euro niedriger gelegen. Der bisherige Höchststand wurde im Sommer 2010 mit 385 Milliarden erreicht.

Sicherheitsdenken

Die eintägigen Einlagen und Ausleihungen der Banken bei der EZB sind ein Indikator für das Misstrauen der Institute untereinander. Normalerweise greifen die Institute kaum auf diese sehr kurzfristigen Geschäfte mit der Notenbank zurück, da die Konditionen ungünstig sind. In der vergangenen Woche hatte die EZB in einem Dreijahreskredit ein Volumen von fast 500 Milliarden Euro an Banken der Eurozone ausgeschüttet. Nach Einschätzung von Experten wird ein Großteil dieses Geldes nun über Nacht bei der EZB geparkt.

Für gewöhnlich versorgen sich die Banken lieber untereinander mit Zentralbankgeld. Dieser Handel am sogenannten Interbankenmarkt ist aber - ähnlich wie in der Finanzkrise 2008 - erneut gestört. Ausschlaggebend sind die Schuldenkrise und das starke Engagement einzelner Institute in Staatsanleihen angeschlagener Euro-Staaten.

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