Backhausen-Lösung erfreut NÖ-Politik

Backhausen-Lösung erfreut NÖ-Politik
Der Einstieg der Hypo NÖ und der Finanzgruppe um Gusenbauer sorgt für einigen Wirbel.

Der Einstieg der Hypo Niederösterreich und der Finanzgruppe Cudos um Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer beim insolventen Textilunternehmen Backhausen sorgt für einigen Wirbel.

Während die Lokalpolitik die österreichische Lösung und den Erhalt des Großteils der 80 Jobs feiert, fühlen sich die Brüder Backhausen „wie räudige Hunde vertrieben“. Der unterlegene Bieter VMS zusammen mit der indischen Chamundi-Gruppe schäumt.

Die neuen Eigentümer des Waldviertler Werks von Backhausen und des Wiener Outlets, die BHN Silea (Eigentümer: Hypo NÖ und Cudos) versprechen Investitionen in Marketing und Vertrieb. „Wir statten das Unternehmen mit Eigenkapital aus, erhalten den Standort in Hoheneich und wollen den Vertrieb im Ausland stärken“, erklärt Alon Shklarek, Teilhaber der Cudos, im Gespräch mit dem KURIER. Mehrere Millionen Euro habe BHN Silea für das Backhausen-Werk bezahlt. Das Geld komme den Gläubigern zu, die in etwa 20 Prozent ihrer Forderungen abgedeckt erhalten. Nicht übernommen wird das Backhausen-Geschäft im ersten Bezirk in Wien und steht damit vor dem Aus.

Der niederösterreichische Lokalpolitiker Johann Hofbauer (ÖVP) ist mit dem Zuschlag an BHN Silea äußerst zufrieden. „Mit dieser Lösung ist gewährleistet, dass die Produktion und die Beschäftigung im Waldviertel erhalten bleibt“, betont er. Und das Eigentum bleibe in österreichischer Hand.

Für die Familie Backhausen endet mit dem Konkurs ihres Unternehmens und dem Einstieg von BHN Silea eine Ära. „Wir haben mehr als 30 Jahre in der Textilbranche gearbeitet und seit Donnerstag, 18 Uhr, dürfen wir das Werk nicht mehr betreten“, zeigt sich Reinhard Backhausen sichtlich entsetzt.

Bis zuletzt hatte er gehofft, dass sein Sanierungsplan zusammen mit der Gruppe VMS/Chamundi Backhausen retten würde. Alle Verträge seien notariell beglaubigt fertig gewesen, das Geld für die Erfüllung der Quote an die Gläubiger sei bereit gewesen.

„Die Bank wollte uns nicht“, meint er. Möglicherweise wolle die Hypo die Waldviertler Textillösung – ein Zusammenschluss von Backhausen, Eybl Gmünd und Möbelstoffhersteller Baumann – durchziehen.

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