"Autarkie zum Nulltarif gibt es nicht"

"Autarkie zum Nulltarif gibt es nicht"
Umweltminister Niki Berlakovich ist gegen "böse", aber für "gute" Energie. An seiner Vision der Energieautarkie hält er fest.

Seit seinem Amtsantritt 2008 wurde Umweltminister Niki Berlakovich (VP) nicht müde, seine "Vision für ein energieautarkes Österreich" unter die Leute zu bringen. Bis 2050 soll es machbar sein, untermauert durch zwei wissenschaftliche Studien. "Ich will kein abgeschlossenes gallisches Dorf, sondern Österreich soll per saldo im eigenen Land genau so viel Energie erzeugen wie verbraucht wird", betonte Berlakovich stets. Allein, die Botschaft kam nicht so recht an. In der Energiewirtschaft zum Teil als "Schwachsinn" (O-Ton Berlakovich) abgetan, in der breiten Öffentlichkeit mit einem Achselzucken bedacht.

Jetzt versucht es der Minister mit einer neuen Strategie. Unter dem Motto "Österreichs Wege zur guten Energie" will er Grüne Energie verstärkt thematisieren. Begonnen hat er damit vergangene Woche bei einer "Energietour" in den Nationalparks Kalkalpen und Gesäuse. Bei einer gemeinsamen Wanderung versuchte er bei ÖVP-Funktionären aus Oberösterreich und der Steiermark noch mehr Bewusstsein für Erneuerbare Energie zu schaffen.

"Unser Ziel muss sein: Weg von den bösen Energieformen, wie Atom oder fossile Energiequellen, hin zu guter Energie, also den Erneuerbaren", sagt Berlakovich. Sein Anspruch sei eine "moderne Umweltpolitik, bei der Ökologie und Ökonomie vereint werden".

Kosten

Trotz dieser Vereinfachung in Gut und Böse halte er freilich an der Energieautarkie fest, stehe sie doch mittlerweile im Regierungsprogramm. Sogar über die Kosten dieser Vision herrscht grundsätzlich Gesprächsbereitschaft beim Minister. Eine Expertengruppe arbeite gerade an der Beantwortung dieser Frage. Klar sei, so Berlakovich, dass es etwas kosten werde. "Energieautarkie zum Nulltarif gibt es nicht. Aber wie teuer würde es uns kommen, nichts zu tun?"

Um die Autofahrer zum Energiesparen zu animieren, brauche es keine höheren Steuern, meint Berlakovich. Allein durch die Marktentwicklung werde Öl und somit auch Sprit teurer werden. Die Energieagentur gehe bereits von einem Anstieg des Ölpreises auf 200 Dollar aus.

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