EADS ist Geschichte

The new Airbus A350 flies over Toulouse-Blagnac airport during its maiden flight in southwestern France, June 14, 2013. At almost $1 million a square metre, big jets are the world's most expensive real estate, surpassing London's "Billionaire's Row." Little wonder then, that a row over elbow space is sharpening the latest contest between Airbus and Boeing. Picture taken June 14, 2013 REUTERS/Jean-Philippe Arles/File (FRANCE - Tags: TRANSPORT BUSINESS)
Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern trägt künftig den Namen seines wichtigsten Produkts Airbus.

Europas größter Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS gibt sich einen neuen Namen und heißt künftig wie seine wichtigste Tochter Airbus. Außerdem ordnet das Unternehmen sein schwächelndes Rüstungsgeschäft neu. Dafür werden die bisherige Raumfahrtsparte Astrium mit der Wehrtochter Cassidian und Airbus Military zusammengelegt. Die neue Airbus Group soll damit aus drei Divisionen bestehen: aus der namensgebenden Zivilflugzeugtochter Airbus, Airbus Defence & Space sowie der in Airbus Helicopters umbenannten Sparte Eurocopter, die das zivile und militärische Hubschraubergeschäft betreibt. Die Umsetzung des Vorhabens soll zur Jahreswende beginnen.

Die Umstrukturierung sei eine Reaktion auf das veränderte Marktumfeld, also stagnierende oder sogar schrumpfende Verteidigungsbudgets in der westlichen Welt, teilte EADS am Mittwoch mit.

Der Konzern ähnelt damit künftig verstärkt dem US-amerikanischen Rivalen Boeing. Dieser hat ebenfalls das Rüstungs- und Raumfahrtgeschäft in einem Bereich zusammengefasst (Boeing Defense, Space and Security). Daneben ist der zivile Flugzeugbau (Commercial Airplanes) das wichtigste Geschäft.

Hauptsitz in München

Chef des neuen Geschäftsbereichs Airbus Defence & Space mit etwa 45.000 Mitarbeitern wird der bisherige Cassidian-Leiter Bernhard Gerwert. Der Hauptsitz soll im Großraum München angesiedelt sein. Dass die Rüstungssparte ihren Sitz in Bayern bekommt, geht auf eine Forderung Deutschlands zurück. Durch den Umzug der EADS-Zentrale ins französische Toulouse hatte der Standort Ottobrunn zuletzt an Bedeutung verloren.

EADS ist Geschichte
EADS Chief Executive Officer Tom Enders pauses during the annual news conference in Berlin February 27, 2013. European aerospace group EADS predicted higher profit in 2013 as it confirmed an upswing in 2012 driven by efforts to halt excess costs and by strong deliveries of passenger jets. REUTERS/Fabrizio Bensch (GERMANY - Tags: TRANSPORT BUSINESS)
Konzernchef Thomas Enders (Bild) setzt mit der Reorganisation und Umbenennung den Umbau des Konzerns fort, den er nach der gescheiterten Fusion mit dem britischen Rüstungsriesen BAE Systems begonnen hatte. "Unsere Verteidigungs- und Raumfahrtaktivitäten reorganisieren und fokussieren wir, um Kosten zu reduzieren, die Profitabilität zu steigern und unsere Marktposition zu verbessern", kommentierte Enders am Mittwoch. "Was wir heute präsentieren, ist eine Evolution, keine Revolution. Es ist der nächste logische Schritt in der Entwicklung unseres Unternehmens." Über etwaige Stelleneinsparungen wollte Enders vorerst keine Angaben machen.

Starkes Halbjahr

Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2013 steigerte EADS sowohl Umsatz als auch Rentabilität stärker als erwartet. Getragen wurde diese Entwicklung vor allem vom zivilen Flugzeuggeschäft. Unter anderem rechnet EADS mittlerweile mit Aufträgen für mehr als 1000 Zivilflugzeuge - die Bestellerwartungen wurden damit seit Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal zweimal angehoben.

Bilder: Airbus greift Boeing im eigenen Luftraum an

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