EADS ist Geschichte
Europas größter Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS gibt sich einen neuen Namen und heißt künftig wie seine wichtigste Tochter Airbus. Außerdem ordnet das Unternehmen sein schwächelndes Rüstungsgeschäft neu. Dafür werden die bisherige Raumfahrtsparte Astrium mit der Wehrtochter Cassidian und Airbus Military zusammengelegt. Die neue Airbus Group soll damit aus drei Divisionen bestehen: aus der namensgebenden Zivilflugzeugtochter Airbus, Airbus Defence & Space sowie der in Airbus Helicopters umbenannten Sparte Eurocopter, die das zivile und militärische Hubschraubergeschäft betreibt. Die Umsetzung des Vorhabens soll zur Jahreswende beginnen.
Die Umstrukturierung sei eine Reaktion auf das veränderte Marktumfeld, also stagnierende oder sogar schrumpfende Verteidigungsbudgets in der westlichen Welt, teilte EADS am Mittwoch mit.
Der Konzern ähnelt damit künftig verstärkt dem US-amerikanischen Rivalen Boeing. Dieser hat ebenfalls das Rüstungs- und Raumfahrtgeschäft in einem Bereich zusammengefasst (Boeing Defense, Space and Security). Daneben ist der zivile Flugzeugbau (Commercial Airplanes) das wichtigste Geschäft.
Hauptsitz in München
Chef des neuen Geschäftsbereichs Airbus Defence & Space mit etwa 45.000 Mitarbeitern wird der bisherige Cassidian-Leiter Bernhard Gerwert. Der Hauptsitz soll im Großraum München angesiedelt sein. Dass die Rüstungssparte ihren Sitz in Bayern bekommt, geht auf eine Forderung Deutschlands zurück. Durch den Umzug der EADS-Zentrale ins französische Toulouse hatte der Standort Ottobrunn zuletzt an Bedeutung verloren.
Starkes Halbjahr
Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2013 steigerte EADS sowohl Umsatz als auch Rentabilität stärker als erwartet. Getragen wurde diese Entwicklung vor allem vom zivilen Flugzeuggeschäft. Unter anderem rechnet EADS mittlerweile mit Aufträgen für mehr als 1000 Zivilflugzeuge - die Bestellerwartungen wurden damit seit Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal zweimal angehoben.
Bilder: Airbus greift Boeing im eigenen Luftraum an
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