Wiener Zinshäuser unter dem Hammer

Erste Wiener Zinshausauktion mit Oliver Brichard und Eugen Otto (l.).
Zum ersten Mal wurden zwei Wiener Zinshäuser via Auktion veräußert. Die nächste Versteigerung ist geplant.

Ein Großformat-Foto in schlichtem Rahmen, auf dem ein großes Wiener Gründerzeithaus zu sehen ist - darüber darf sich seit Donnerstag ein neuer Besitzer freuen. Er hat das Bild um 6,5 Mio. Euro ersteigert. Der hohe Preis ist rasch erklärt: Denn nicht nur die Fotografie, auch die abgebildete Immobilie gehört nun ihm. Insgesamt kamen bei der erste Wiener Zinshausauktion zwei Objekte unter den Hammer. Für beide konnten neue Eigentümer gefunden werden.

Die in einem Wiener Innenstadthotel durchgeführte Auktion wurde von der Otto Immobilien Gruppe und Brichard Immobilien abgewickelt. Sie stieß auf sichtlich reges Interesse. Wobei: Die Mehrheit der Besucher wollte sich das Geschehen offenbar zunächst einmal ansehen. Beim ersten Objekt, einem Eckzinshaus in der Belvederegasse im 4. Bezirk, gab es im Saal kein einziges Gebot. Das Gebäude erhielt somit ein Käufer, der sich schriftlich beteiligt hatte. Ihm war das 1994 errichtete Wohn- und Bürohaus 4 Mio. Euro wert.

Großes Interesse

Ein zumindest kleines Bietergefecht war dann beim zweiten Objekt zu beobachten. Das aus dem Jahr 1873 stammende Bauwerk am Rennweg (3. Bezirk) war mit 5,876.000 Euro ausgerufen worden. Es ging schließlich um 6,5 Mio. Euro an "Bieter Nummer 1". Namen von Käufern oder Vorbesitzern wurden keine genannt. Auktionskiebitze mussten sich mittels Unterschrift verpflichten, diese nicht ohne Einwilligung der Betroffenen zu veröffentlichen.

Auch die Veranstalter berichteten zu Beginn des Events, dass viele Marktteilnehmer in Vorgesprächen großes Interesse gezeigt hätten - und gleichzeitig erklärt hatten, die erste Auktion einmal abwarten zu wollen. Wann die nächste stattfindet, steht jedoch schon fest. Sie wird im Frühjahr 2014 abgehalten.

Die zur freiwilligen Versteigerung (es handelt sich um keine Zwangsversteigerungen, Anm.) kommenden Zinshäuser können bis 30. November eingebracht werden. Die Immobilien werden durch Sachverständige geschätzt. Bei der Auktion selbst ist ein Notar anwesend, der sämtliche Entscheidungen protokolliert. Die jeweiligen Bestbieter müssen den Betrag innerhalb einer gewisse Frist überweisen - tun sie das nicht, kommt das zweithöchste Gebot zum Zug.

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