Audi fährt um eine Spur langsamer

Audi Chief Executive Officer Rupert Stadler (L) and Chief Financial Officer Axel Strotbek pose before the annual news conference in the Bavarian city of Ingolstadt March 12, 2013. Volkswagen's Audi is grappling with stagnant earnings as the world's second-largest luxury car maker feels the impact of slumping auto demand in core European markets. Operating profit at Audi edged up 0.6 percent last year to 5.38 billion euros ($7.00 billion) while net profit fell 2 percent to 4.35 billion, the Ingolstadt-based manufacturer said on Tuesday. REUTERS/Michaela Rehle (GERMANY - Tags: TRANSPORT BUSINESS)
Höhere Kosten. Elf Milliarden Euro an Investitionen bis 2015 / Ausblick für heuer verhalten.

Auch an der erfolgsverwöhnten VW-Tochter Audi ist die Autokrise nicht spurlos vorüber gegangen. Der Umsatz erreichte zwar 2012 mit 48,77 Mrd. Euro (plus 10,6 Prozent) erneut einen Rekord, beim Gewinn gab es jedoch Abstriche (4,35 Mrd. Euro, ein Minus von 2,0 Prozent zum Vorjahr).

Vorstandschef Rupert Stadler rechnet auch heuer mit einem konjunkturell „herausfordernden Jahr“ und auf den Automärkten weltweit mit einem langsameren Wachstum. Dennoch bleibt er seinem Ziel, bis 2020 mit zwei Millionen Auslieferungen führender Oberklassehersteller (vor BMW) zu werden, treu. Und das Etappenziel, 1,5 Millionen Fahrzeuge bis 2015 zu schaffen, werde früher erreicht. Audi-Finanzchef Axel Strotbek sagt im KURIER-Gespräch über

die Absatzkrise in Europa: Europa ist sicher noch einige Jahre unser Hauptaugenmerk, der Markt ist brutal volatil und heterogen, unser Zuwachs betrug 1,8 Prozent. Zugleich gibt es eine positive Entwicklung in anderen Ländern wie China mit plus 30 Prozent Absatz, Russland plus 44 Prozent und Nordamerika mit plus 19 Prozent. Dort werden wir auch in den nächsten Jahren Wachstumspotenzial generieren, flankiert von vielen Innovationen.

den rückläufigen Gewinn: Für die nächste Wachstumsstufe müssen wir in Vorleistung treten. Das Ergebnis werden wir erst später in unseren Büchern sehen. Eine Reihe von Effekten daraus hat unser Ergebnis belastet, so wie höhere Kosten für Vertrieb, Innovationen und Werke, wie etwa im ungarischen Györ. Ein Teil der höheren Kosten ist auch dem Wettbewerb geschuldet, der in Europa und China hohe Rabatte bietet. Wir machen da zwar nur unterproportional mit, können uns aber dem Druck nicht ganz entziehen. In den nächsten drei Jahren fahren wir mit elf Milliarden Euro das größte Investitions-Programm in der Audi-Geschichte.

das laufende Geschäftsjahr: Für das Gesamtjahr ist eine Aussage zu früh, auch wenn unsere Auslieferungen in den ersten beiden Monaten 9,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums liegen. Wir werden sicher stärker wachsen als der Marktdurchschnitt, aber nicht zweistellig. Die Umsatzrendite, die im Vorjahr bei elf Prozent lag, wird dieses Jahr im oberen Bereich der Bandbreite von acht bis zehn Prozent liegen. Das liegt an den Unsicherheiten in Europa und den Anlaufkosten in Györ.

das Geschäft in Österreich: Österreich hat uns im Vorjahr mit knapp 21.000 verkauften Audi, das sind plus 4,4 Prozent zum Vorjahr, sehr viel Spaß gemacht; da ist sicherlich auch der Erfolg des Q3 ausschlaggebend. Das Sponsoring des Skisports gilt als Synonym unserer sportlichen Marke. Das wird in den Medien wahrgenommen.

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