Auch Handel und Beamte wollen mehr Lohn

Der Aufstand der Metaller steckt andere Branchen an. Handel und Beamte wollen wegen der hohen Inflationsrate eine kräftige Erhöhung.

Brisant wird es auch im Handel. Schon kommenden Mittwoch überreichen die Arbeitnehmervertreter der 450.000 Handelsangestellten den Arbeitgebern ihre Forderungen. "Unser Schwerpunkt wird heuer die Anrechnung der Karenzzeiten als geleistete Berufsjahre sein", kündigt Handelsgewerkschafter Franz Georg Brantner an. Davon würden naturgemäß vor allem Frauen profitieren und damit drei Viertel der Belegschaft im Handel bzw. 275.000 Frauen.

Die Arbeitgeber erteilen dieser Forderung schon im Vorfeld eine Absage. "Das kann nicht auf KV-Ebene gelöst werden", so der Standpunkt von Arbeitgebervertreter und Handelsobmann Fritz Aichinger. Die Ungleichheiten entstehen seiner Meinung nach nicht aus den bestehenden Kollektivverträgen. "Dass es mehr männliche als weibliche Filialleiter gibt, liegt außerhalb unseres Einflussbereichs." Sonderregelungen für einzelne Gruppen wie Frauen könnten sogar kontraproduktiv sein, argumentiert Aichinger.

Beamte

Noch gar nicht terminisiert ist die heurige Beamten-Lohnrunde. Experten rechnen mit harten Bandagen. Trotz angespannter Budgetlage will die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) eine Abgeltung für die hohe Inflation. Man habe zwar mit dem Staat einen anderen Verhandlungspartner, aber die hohe Inflation treffe auch die Beschäftigten im öffentlichen Dienst, sagt GÖD-Sprecher Otto Aigelsperger. Wie hart die Verhandlungen wirklich werden, hänge vom Angebot des Verhandlungspartners ab.

Mit einer eigenen Enquete im Parlament haben die rund 100.000 Beschäftigten im Sozialbereich bereits auf ihre Anliegen aufmerksam gemacht. Die Gewerkschaft vida kämpft bei der Lohnrunde ab November für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn. "Die Bezahlung im Pflege- und Betreuungsbereich liegt 17 Prozent unter dem Durchschnittslohn, da müssen wir unbedingt aufholen", sagt der zuständige vida-Verhandler Willibald Steinkellner. Niedrigstlöhne - ein Problem, dass die streikenden Metaller eher nicht kennen.

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