Auch griechische Schuldner längst pleite

30 Milliarden schulden griechische Firmen und Private ihrem Staat. Doch nur mehr drei Milliarden gelten als eintreibbar.

Die weiteren Hilfszahlungen für Griechenland sind umstrittener denn je. Mit Hochspannung wird daher der Bericht der sogenannten Troika erwartet. Die Experten von EU, EZB und IWF sollen kommende Woche nach Athen zurückkehren und über die Umsetzung der diversen Reform- und Sparversprechen befinden. Nur dann werden weitere acht Milliarden Euro aus dem ersten Griechenhilfspaket freigegeben.

Die Chancen scheinen zu schwinden, auch wenn das niemand offiziell zugegeben will. Im Wiener Finanzministerium heißt es: "Ungefährlich ist die Lage nicht, aber beurteilbar ist das momentan nicht wirklich. Alles hängt vom Bericht der Troika ab."

Die Privatisierungen sind in Griechenland beispielsweise noch überhaupt nicht in Angriff genommen worden. 50 Milliarden Euro sollten dadurch aber hereinkommen, hatte Athen bei den Verhandlungen über das Hilfspaket zugesagt.

Oder: 30 Milliarden betragen die Schulden der griechischen Firmen und der Privaten beim Staat. Doch eine neue Statistik legt den Schluss nahe, dass Athen "glücklich sein" kann, wenn man in nächster Zeit zwei bis drei Milliarden kassiert - wie Experten im griechischen Rundfunk sagten. Hintergrund: Die meisten Betriebe, die dem griechischen Staat Geld schulden, sind staatliche oder bereits pleitegegangene Unternehmen.

Uneinbringlich

Ganz oben auf der Liste mit den größten Steuersündern stehen die hochdefizitären griechischen staatlichen Eisenbahnen (OSE), die dem Staat gut 1,26 Milliarden Euro schulden.
Vize-Steuersündermeister mit knapp einer halben Milliarde Euro ist ein bereits untergegangenes Import-Export-Unternehmen.

103 Mio. Euro schuldet der Sportverein AEK Athen, der vor einigen Jahren Insolvenz angemeldet hatte. Gut 22 Millionen Euro schuldet ein großes Kaufhaus in Athen (Minion), das aber vor 25 Jahren nach einem Terroranschlag ausbrannte und dessen Besitzer nicht mehr lebt.

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