Auch Fitch kritisiert EU-Gipfelergebnisse

Auch Fitch kritisiert EU-Gipfelergebnisse
Auch die US-Ratingagentur Fitch ist der Ansicht, dass die Beschlüsse des EU-Gipfels keine umfassende Lösung für die Schuldenkrise liefern.

An unserer Ansicht, dass der Zusammenhalt in der Euro-Zone gefährdet ist, hat sich nichts geändert." Die Ratingagentur Moody`s zeigte sich Montagmorgen unzufrieden mit den EU-Gipfelbeschlüssen vergangener Woche. Nur wenige der angekündigten Krisenmaßnahmen seien neu, kritisierte die Agentur.

In dieselbe Kerbe schlug Montagabend dann die Ratingagentur Fitch. Das Spitzentreffen habe wenig dazu beigetragen, den Schuldendruck von der Währungsunion zu nehmen, heißt es in einer Analyse der Agentur. Fitch betrachtet die Europäische Zentralbank (EZB) als einzige Instanz, die kurzfristig "Feuerschutz" für die angeschlagenen Euroländer bieten kann. Hoffnungen auf einen massiveren Einsatz der Notenbank seien nach den Gipfelergebnissen jedoch nicht angebracht.

Auf dem Gipfel sei zwar starke politische Unterstützung für die Gemeinschaftswährung demonstriert worden, allerdings liefere der schrittweise Ansatz der Politiker keine sofortige umfassende Lösung, so Fitch. Kurzfristig geht die Agentur von einem deutlichen wirtschaftlichen Abschwung in der Eurozone aus, der zu weiteren Vertrauenseinbußen bei Unternehmen und Konsumenten führen dürfte. Standard & Poor`s, die dritte große Agentur, hatte die Länder der EU und Eurozone bereits vor dem Spitzentreffen unter verschärfte Beobachtung gestellt.

Nicht nur Kritik

Positiv bewertet die Agentur die geplante Einbeziehung des Internationalen Währungsfonds (IWF) beim Krisenmanagement sowie die Absage an die Privatgläubigerbeteiligung bei künftigen Schuldenschnitten. Auch die am vergangenen Donnerstag von der EZB beschlossenen Hilfsmaßnahmen für das Bankensystem könnten nach Einschätzung von Fitch Druck von der Eurozone nehmen.

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