AUA drehte im Sommer auf: Satter Gewinn winkt
Die Austrian Airlines (AUA) steuert heuer auf ein deutliches Plus zu. Nach neun Monaten steht ein operativer Gewinn von 61 Millionen Euro, nach einem Minus von 4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Im Sommerquartal stieg das Betriebsergebnis von 37 auf 78 Millionen Euro, wie die Lufthansa-Tochter mitteilte.
Gute Buchungszahlen und günstiges Kerosin machten das Ergebnis möglich, zudem entfalte das Sanierungsprogramm nun seine volle Wirkung.
Der neue Chef, Kay Kratky ( Bild), spricht von einem "wirtschaftlichen Turnaround", man sei aber noch nicht am Ende des Wegs. "Wir sind mit dem Ergebnisverlauf zufrieden und blicken mit Zuversicht auf ein gutes Ergebnis 2015", so der Manager.
Weniger Passagiere
Bei den Passagierzahlen liegt die AUA allerdings weiter hinter dem Vorjahr zurück. 8,4 Millionen Fluggäste nach neun Monaten bedeuten einen Rückgang um 3,5 Prozent. Zu schaffen macht der AUA nach wie vor der in der Vergangenheit wichtige russische Markt. Mehrere Strecken, unter anderem nach St. Petersburg mussten eingestellt werden. Die frei gewordenen Flieger würden auf neue Routen wie Bari, Odessa, Manchester, Marrakesch oder Menorca eingesetzt.
Wegen des Personalengpasses zu Sommerbeginn büßte die Airline bei der Pünktlichkeit einen Prozentpunkt ein. Trotzdem seien noch immer 88,8 Prozent aller AUA-Flüge pünktlich abgeflogen, betonte die Fluglinie. Mittlerweile sei mit der Aufstockung des Flugpersonals begonnen worden, 80 Piloten und 240 Flugbegleiter werden neu eingestellt.
Auch Mutter und Schwester im Plus
Auch die AUA-Mutter Lufthansa startet dank eines boomenden Sommergeschäfts und einer niedrigeren Tankrechnung durch: Trotz der ungelösten Tarifkonflikte mit Flugbegleitern und Piloten erhöht die Kranich-Fluglinie ihre Gewinnprognose. Das operative Ergebnis soll dieses Jahr nun auf 1,75 Milliarden Euro bis 1,95 Milliarden Euro steigen. Bislang ging der größte europäische Luftfahrtkonzern von einem operativen Ergebnis von mehr als 1,5 Milliarden Euro aus, allerdings inklusive der Kosten durch
Streiks.
Selbes Bild bei der AUA-Schwester: Die Swiss profitierte vom tiefen Ölpreis so sehr, dass sie die Konkurrenz durch Billig-Airlines und Fluggesellschaften aus der Golfregion sowie den starken Schweizer Franken wettmachen konnte.
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