AUA baut 150 Stellen ab

AUA baut 150 Stellen ab
Die Lufthansa-Tochter AUA kürzt im kommenden Jahr bei Verwaltung, Technik und Flugbetrieb.

Das harte Marktumfeld lässt uns keine Wahl", sagt AUA-Chef Jaan Albrecht. Die Lufthansa-Tochter baut Doppelgleisigkeiten in Verwaltung, Technik und Flugbetrieb ab und wird 150 der 6320 verbliebenen Stellen streichen – mehr als erwartet worden war.

Die Kürzungen finden im Verwaltungsbereich statt und sollen mehr als 10 Millionen Euro an Einsparungen bringen. Alle Maßnahmen sollen im kommenden Jahr umgesetzt werden.

Man müsse vor allem "jene organisatorischen Dopplungen, die wir seit Jahren kennen“, beseitigen, erklärte Albrecht. Tyrolean Airways-Chef Gaudenz Ambühl sprach von einem "sehr schmerzhaften Eingriff, der auf dem Weg zur Sanierung unumgänglich ist". In der AUA-Tochter Tyrolean ist seit 1. Juli der Flugbetrieb des Unternehmens gebündelt.

Bündelung der Standorte

Die AUA will die heute an zwei Standorten befindlichen Teile der Flugleitzentrale am Drehkreuz Wien zusammenfassen, in Innsbruck wird die Zentrale für die gesamte Flugadministration angesiedelt. Im Bereich der technischen Wartung werden bestimmte Aufgaben wie etwa das Engineering, die Planung und Steuerung in der Tyrolean gebündelt. Die technische Wartung der Flotten selbst soll weiter an unterschiedlichen Standorten erbracht werden: In Innsbruck wird die Wartung der Bombardier Dash 8 Flugzeuge betrieben, in Wien werden Fokker-, Airbus- und Boeing Flugzeuge gewartet, und in Bratislava ist der Standort für die Überholung der Fokkerflotte. Für die von den Kürzungen betroffenen Mitarbeiter wird ein Sozialplan eingerichtet, dessen Details erst ausgearbeitet werden müssen.

Zwischen Jänner und November hat die AUA ihre Passagierzahl um 1,7 Prozent auf 10,65 Millionen gesteigert. Die Auslastung lag im Schnitt bei 77,6 Prozent (plus 3,7 Prozentpunkte).

Einigung bei Lufthansa

Bei der AUA-Mutter Lufthansa ist eine neue Streik-Gefahr vom Tisch. Nach dem ersten Flugbegleiter-Streik in der Geschichte des Unternehmens haben die Mitglieder der Kabinengewerkschaft Ufo den Schlichtungskompromiss nun angenommen. An der Urabstimmung beteiligten sich 71,3 Prozent der stimmberechtigten Mitglieder, von denen 85 Prozent dem von Schlichter Bert Rürup erarbeiteten Kompromiss zustimmten. Im Sommer hatte das Kabinenpersonal rund 1500 Lufthansa-Flüge ausfallen lassen.

Der neue Tarifvertrag für die Flugbegleiter stellt vor allem Berufsanfänger besser und schließt langfristig den Einsatz von Leiharbeitern aus. Er hat eine Laufzeit bis Ende 2014 und bringt den Beschäftigten im Schnitt 3,95 Prozent höhere Tarifgehälter. Die Lufthansa profitiert von einer höheren Flexibilität bei den Einsatzplänen, verschobenen Stufenerhöhungen und einer flacheren langfristigen Tarifstruktur. Dem Kompromiss war ein mehr als ein Jahr währender Tarifkonflikt vorausgegangen.

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