
© KURIER/Gerhard Deutsch
"Frankschämen" machte das Rennen
Die Wörter und Unwörter des Jahres sind gekürt – der Wahlkampf hinterließ seine Spuren.
Das Wort des Jahres 2013 in Österreich heißt "Frankschämen". "Es beschreibt in treffender Kürze das Befremden vieler Bürger über das Verhalten eines spätberufenen Parteigründers bei seinen öffentlichen Auftritten", begründete die Fachjury unter Leitung von Prof. Rudolf Muhr von der Forschungsstelle Österreichisches Deutsch der Universität Graz die Wahl.
Auf den Plätzen des Rankings in Kooperation mit der APA landeten "Lauschangriff (Ausdruck für die Aktivitäten diverser Geheimdienste, welche die Staatsbürger flächendeckend belauschen und so die bürgerlichen Freiheiten massiv aushöhlen) und "enkelfit" (Wortschöpfung, die "auf sehr knappe und klare Weise" die Idee der Nachhaltigkeit des Pensionssystems ausdrückt).
Das waren die Kandidaten

"Whatsapp" für die Jugend
Als Jugendwort setzte sich "whatsappen" - entstanden durch die rasante Verbreitung der Internet-App "Whatsapp", die besonders von Jugendlichen für den sozialen Austausch verwendet wird und in dieser Gruppe das SMS weitgehend verdrängt hat - vor "YOLO" (Abkürzung für „you only live once“) und "chüün" durch. Zu letzterem heiß es: "Aus dem Englischen 'to chill' entlehntes und im österreichischen Deutsch völlig integriertes Lehnwort mit der Grundbedeutung „entspannen“, das an die österreichische Alltags-Aussprache angepasst wurde und eine wichtige Einstellung von Jugendlichen ausdrückt."
"Es gibt kein Budgetloch. Es gibt nur Einnahmen und Ausgaben, die auseinanderklaffen." Der Unspruch des Jahres
"Ich wähle die NSA, die interessieren sich wenigstens für mich!", wurde zum Spruch des Jahres auserkoren. "Das ist kein Anlass aufzugeben" folgt auf Platz zwei. Dies sei ein "bewundernswerter Kommentar von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer auf die Frage, ob ihre Krebserkrankung ihre berufliche Tätigkeit beeinträchtigen werde", begründete die Jury.
Zum Unspruch Nummer eins wurde "Es gibt kein Budgetloch. Es gibt nur Einnahmen und Ausgaben, die auseinanderklaffen." Die Jury dazu: "Mit dieser Aussage bagatellisierte ein hochrangiger österreichischer Politiker den plötzlich aufgetretenen, enormen Fehlbetrag im Staatshaushalt." Dahinter landete "Österreich ist abgesandelt", ein den Experten zufolge "pauschalisierender und damit problematischer Ausspruch eines österreichischen Wirtschaftspolitikers zu Beginn des Wahlkampfs 2013, mit dem überschießende Kritik an der österreichischen Wirtschaftslage geübt wurde".
Das Wort des Jahres 2012

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