Wie geht's mit den "Breaking Bad"-Stars weiter?

Bryan Cranston (re.) und Aaron Paul als Drogenköche: Ab Dienstag endlich auch im OR
Yo, Man! Was die beiden Hauptdarsteller nach der grandiosen TV-Serie künstlerisch machen.

Es ist die coolste, wahrscheinlich sogar die beste Fernsehserie seit Erfindung des bewegten Bildes daheim im Wohnzimmer. Und ein Widerspruch zur These, dass sich das Programm in seiner Tiefe parallel zu den Flachbildschirmen entwickelt hat.

Die Rede ist von "Breaking Bad", und auch der Autor dieser Zeilen wird von radikaler Subjektivität befallen, sobald er darüber spricht.

Zwischen 2008 und 2013 wurden die fünf Staffeln in den USA ausgestrahlt. Wer sein Fernsehkastl in Österreich stehen hat, konnte die Geschichte der beiden Drogenköche Walter White und Jesse Pinkman auf Arte sehen. Nun, zugegebenermaßen recht spät, versucht auch der ORF die letzten Zuckungen des Hypes zu erwischen, aber besser spät als nie. Schon vor etwa fünf Jahren, erzählt man sich, sei die Ausstrahlung der Serie Thema gewesen, diese jedoch damals als zu brutal empfunden worden.

Crystal Meth

Künftig ist "Breaking Bad", also der Wandel des Gutmenschen und Chemieprofessors nach seiner Krebserkrankung zur obersten Instanz in Sachen Crystal Meth, dienstags und mittwochs ab 23.20 im ORF zu sehen. Übersetzt müsste man die Serie wohl "Vom richtigen Weg abgekommen" nennen, was gottlob niemand macht. In der Oper würde man von "La Traviata" sprechen.

Die beiden Hauptdarsteller, Bryan Cranston und Aaron Paul, sind beruflich längst auf anderen Pfaden unterwegs. Den einen, der in "Breaking Bad" beinahe bei jeder Begrüßung "Yo, man!" sagte, kann man gerade im Kino sehen (siehe unten). Den anderen wird man bald wieder im Kino sehen, in einer "Godzilla"-Neuverfilmung – wer weiß, was Bryan Cranston diesem Monster an Drogen verabreicht hat.

Zurzeit spielt Cranston, der vor "Breaking Bad" auch in "Malcolm mittendrin" erfolgreich war, erstmals Theater am Broadway in New York: Im Stück "All the way" von Pulitzer-Preisträger Robert Schenkkan am Neil Simon Theatre. Seine Rolle: Lyndon B. Johnson, der 36. US-Präsident, in seinem ersten Amtsjahr.

"Ich habe meine Agenten schon vor eineinhalb Jahren, als klar war, dass ,Breaking Bad‘ ausläuft, gebeten, Ausschau nach einem guten Theaterstück zu halten. Ich wollte für eine Zeit lang weg vom Fernsehen, mich nur aufs Spielen konzentrieren und nicht aufs ganze Drumherum. Und einfach täglich zur Arbeit gehen."

Den Unterschied zwischen Film, Fernsehen und Theater empfindet er für Schauspieler als gar nicht allzu groß. "Unterm Strich sind wir doch alle auf der Suche nach Jobs." Er selbst kann sich nach drei Emmys und einem Golden Globe für den besten Schauspieler in einer TV-Drama-Serie aussuchen, was er spielt. "Mich interessiert am meisten die Qualität und die Tiefe des Textes."

Suchtgefahr

Die ist bei "All the way" durchaus gegeben, dramaturgisch gibt es aber Schwächen, was auch von US-Medien nach der Premiere moniert wurde. Cranston selbst ist aber auch auf der Bühne grandios, hat enorme Ausstrahlung, eine kraftvolle, sonore Bassstimme und viel Witz in seinem Spiel.

Sich nur auf die Rolle zu konzentrieren ist für den 57-jährigen Kalifornier nach dem Triumph mit "Breaking Bad" aber nur bedingt möglich. Wenn er 15 Minuten vor Vorstellungsbeginn aus seiner Garderobe winkt, laufen die Menschen auf der 52. Straße in Manhattan zusammen und beginnen zu kreischen. Wenn er die Bühne des Theaters betritt (er hat selbstverständlich das erste Wort im Stück), springen die Fans von den Sitzen und würdigen ihn mit langen Ovationen.

Ab Dienstag wird auch der ORF-Seher die Suchtgefahr erkennen.

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Bryan Cranston reacts to a kiss during ceremonies

"Hochgeschwindigkeit auch ohne Meth", titelte die New York Times. Denn Aaron Paul, der als Jesse Pinkman den zweiten Teil des kongenialen "Breaking Bad"-Duos bildete, ist auch nach Ende der Serie auf der Überholspur.

Und zwar wörtlich.

Er ist derzeit in der Hauptrolle in "Need For Speed" zu sehen, einem Rennfilm, der auf einem Computerspiel basiert. Paul war skeptisch:"Als das Drehbuch auf meinem Schreibtisch lag, wusste ich nicht, ob ich das überhaupt lesen soll", sagt der zweifach Emmy-ausgezeichnete Paul. Er sagte zu. Denn "Breaking Bad" war "emotional und physisch erschöpfend. Ich wollte etwas Lustiges."

Die Rolle des emotional zunehmend angeschlagenen Jesse war vieles – hervorragend gespielt, vielschichtig, tiefgehend. Aber lustig nicht: Jesse, Meth-Dealer, Beziehungssucher und Leichenbeseitiger, hat es schwer.

Im April kommt Paul an der Seite von Pierce Brosnan in der Nick-Hornby-Verfilmung "A Long Way Down" ins Kino. Und vielleicht ist Paul demnächst wieder als Jesse zu sehen: Es gibt "ernsthafte Gespräche" mit Paul und Cranston darüber, im "Breaking Bad"-Spin-off "Better Call Saul" in ihre alten Rollen zu schlüpfen. Die Serie spielt vor "Breaking Bad", Jesse wäre also noch emotional besser drauf. "Das wäre lustig", sagt Paul.

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