Markus Lanz stoppt den Quoten-Limbo

Markus Lanz stoppt den Quoten-Limbo
6,88 Millionen Zuschauer in Deutschland: Der freie Fall von "Wetten, dass..?" ist gestoppt - im ORF jedoch nicht.

In der Vorweihnachtsausgabe seiner ZDF-Show "Wetten, dass..?" setzte Markus Lanz vor allem auf deutsche Stargäste. Michael "Bully" Herbig war gekommen, um seinen neuen Film zu bewerben, Wolfgang Stumph wurde als Kommissar Stubbe verabschiedet. Und Ina Müller durfte Geschichten aus ihrer Kindheit erzählen.

Als Stargast des Abends hatte sich Markus Lanz ausgerechnet Boris Becker eingeladen. Das deutsche Sportidol veröffentlichte vor kurzem eine neue Biografie und zieht seitdem durch die Talk- und Unterhaltungsshows Deutschlands. Mit seiner regen Twitteraktivität und seinem allzu breit getretenen Privatleben gehört "Bobbele" wohl zu den wenigen Menschen, die in letzter Zeit mehr medialer Schelte ausgesetzt waren als Moderator Lanz selbst.

Becker hatte vorwitzig über den von ihm ausgiebig genutzten Kurznachrichtendienst angekündigt, eine Neuigkeit auszuplaudern und damit für Spekulationen gesorgt. Ob seine Frau Lilly wieder schwanger ist? Die ernüchternde Wahrheit: "Ich muss alle enttäuschen", sagte Becker. "Da ging mit mir die Twitterhand durch".

Die Wetten und Gäste der Show

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Quotenduell geht an Lanz

Die schlaue Ankündigung zeigte aber offenbar Wirkung. Mit 6,88 Millionen Zuschauern in Deutschland konnte das ZDF-Aushängeschild einen weiteren Rutsch nach unten noch einmal abwenden. Der Marktanteil betrug 23,3 Prozent. Vor einem Monat hatte Moderator Lanz mit dem Showklassiker den historischen Tiefpunkt erreicht. Damals hatten nur noch 6,55 Millionen Menschen eingeschaltet.

Im ORF sackte Lanz nach Senderangaben jedoch auf 20 Prozent (480.000 Zuseher) weiter ab, im November waren noch 532.000 dabei.

Auch das Duell mit dem "Supertalent" konnte Lanz für sich entscheiden. Das Finale der RTL-Show kam zeitgleich lediglich auf 4,44 Millionen Zuschauer (15,9 Prozent). Beim besonders vom Privat-TV umworbenen Publikum zwischen 14 und 49 Jahren hatte jedoch das RTL-Spektakel die Nase vorn und setzte sich nach Marktanteilen mit 20,5 Prozent gegen 16,4 Prozent durch.

Keine Limbo-Einlagen mehr

Lanz verzichtete diesmal auf akrobatische Einlagen à la Limbotanz. Die großen Fremdschäm-Momente, wie in der viel-gescholtenen Mallorca-Ausgabe der Samstagabendshow zu sehen gewesen waren, blieben aus.

Vielleicht lag das auch daran, dass er sich mit Michelle Hunziker eine erfahrene Co-Moderatorin zur Unterstützung geholt hatte. Die ganz in weiß gekleidete Schweizerin hatte schon an der Seite von Thomas Gottschalk eine gute Figur gemacht.

"Das machst Du wirklich toll", gab es am Ende sogar aufmunternde Worte für den Moderator. Das hätte Hunziker Thomas Gottschalk so wohl nie gesagt.

Dass die vorbereitetet wirkenden Pointen von Markus Lanz durchwegs ins Leere gingen, ist bereits zur Gewohnheit geworden, die mittlerweile ihren ganz eigenen Unterhaltungswert entwickelt.

Internationaler Mini-Aufputz

Für den internationalen (Mini-)Aufputz sorgten Schauspieler Olivier Martinez und Björn Ulvaeus von ABBA. Letzterer hatte für seinen Besuch bei „Wetten, dass…?“ extra Deutsch gelernt. Drei Wochen wollte er dafür nur gebraucht haben, wie er in fließendem Deutsch erklärte. Erstaunlich.

Auch bei der Wette punktete Björn Ulvaeus mit Kompetenz. Regina Grafunder hatte gewettet, dass sie 50 ABBA-Songs anhand des Geräusches erkennen kann, welches beim Zerkauen von Knäckebrot durch ihren Ehemann Ralf entsteht. Björn nickte im Takt mit und korrigiert bei Verbeißern. Sympathisch.

Keine Wiedervereinigung von ABBA

Dafür musste er ABBA-Fans, die sich Hoffnung auf eine Wiedervereinigung der Kult-Band gemacht hatten, enttäuschen. "Wir haben uns vor zwei Wochen getroffen und über eine Wiedervereinigung nachgedacht", sagte Ulvaeus. Aber es werde nicht dazu kommen, fügte er an. Man wolle die Erinnerung an "eine junge dynamische Gruppe" erhalten.

Wettkönigin wurde aber die Augsburger Lokalmatadorin Nina Kaimer. Die Radiomoderatorin sorgte für die zweite Buchstabensuppe des Abends. Die 28-Jährige wettete, dass sie die Buchstaben einzelner Wörter innerhalb von 30 Sekunden zählen sowie alphabetisch sortieren kann. Sie gewann mit 33 Prozent aller Stimmen knapp vor Friedi Kühne, der durch "Surfen" auf einer Slackline sechs Kerzen löschen konnte. Sie darf sich über den Gewinn von 50.000 Euro freuen.

Rassismusvorwürfe bei Stadtwette

Dass "Wetten, dass...?" in den sozialen Medien mittlerweile aber offenbar nicht mehr ohne Skandal auskommt, zeigen die empörten Kommentare bei der Stadtwette. Markus Lanz hatte die Augsburger aufgefordert als Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer aus der Augsburger Puppenkiste verkleidet in der Show zu erscheinen und ihnen geraten, sich das Gesicht mit "Kohle oder Schuhcreme" zu schwärzen.

Wegen der dunkel geschminkten Gesichter wurden Rassismus-Vorwürfe gegen das ZDF laut. Auf Twitter entspann sich eine Debatte rund um das sogenannte "Blackfacing" (siehe Storify unten). Der Sender verteidigte sich: Jim Knopf und Lukas seien Figuren aus den "erfolgreichsten und beliebtesten Kinderbüchern Deutschlands". Der Aufruf an die Augsburger, sich als Ihre Stadtmaskottchen zu verkleiden, sei keineswegs mit dem in der Internetkritik immer wieder erwähnten "Blackfacing" in Verbindung zu bringen.

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