Tatort: "Es macht Spaß, mit ihm zu streiten"

Kristina Sprenger (Daniela Vopelka) mit Harald Krassnitzer (Moritz Eisner) bei den "Tatort"-Dreharbeiten.
Dreharbeiten zum neuen Austro-"Tatort": Kristina Sprenger spielt in "Die Kunst des Krieges" neben Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser eine Gastrolle.

Im letzten "Tatort" ermittelten Moritz Eisner und Bibi Fellner im Waldviertel, jetzt hat sie der spätwintergraue Wiener Alltag wieder: In einem Bürogebäude in einer der weniger glamourösen Ecken der Stadt wird gerade die neue Folge "Die Kunst des Krieges" gedreht.

Das Gebäude ist im Film ein Flüchtlingsheim, in dem die Ermittler eine Frau suchen, die jahrelang zur Prostitution gezwungen wurde. Im Stiegenhaus warten Komparsen – ein hübsche dunkelhäutige Frau, ein älterer Herr mit Schnauzer und Mütze. Dann stöckelt eine Person im strengen Kostüm durch den Raum, die man hier eher nicht erwartet hätte: Ex-SOKO-Kitzbühel-Kommissarin Kristina Sprenger gibt nach einem Jahr Fernsehabstinenz ihr Comeback und spielt eine Gastrolle als Kollegin der Wiener Polizisten.

Im Interview gibt sie, streng frisiert und mit Brille, zu, dass sie vor Beginn der Dreharbeiten ein bisschen nervös war: "Aber es ist offenbar wie Radfahren und Skifahren. Man müsste zehn Jahre abstinent sein, um es zu verlernen. Ein gutes Jahr tut der Routine keinen Abbruch. Ich war Gott sei Dank gleich wieder drinnen."

Dass sie in ihrem ersten TV-Auftritt nach "SOKO Kitzbühel" gleich wieder eine Polizistin spielt, erklärt sie so: "Man muss sich langsam davon wegtasten. Wenn jemand 13 Jahre mit etwas verbunden wurde, dann kann die Lösung sein, dass man ganz etwas Konträres macht – oder dass man sich langsam wegbewegt. Es ist schon eine andere Figur, erinnert aber in der Arbeitsauffassung an Karin Kofler. Sie ist jetzt nicht unbedingt empathisch, aber sehr korrekt."

Reibungen

"Die Kunst des Krieges" (Regie: Thomas Roth) behandelt die ernsten Themen Zwangsprostitution und Menschenhandel, lässt aber doch wie immer auch Raum für die Weiterentwicklung der Figuren. Sie und Harald Krassnitzer hätten "eine fast symbiotische Art zu leben und zu arbeiten", erzählt Adele Neuhauser. "Man hat nicht wirklich das Gefühl: jetzt fängt die Szene an, sondern es geht fließend. Wie sind beide sehr humorvoll, das macht uns verhältnismäßig locker."

In der letzten "Tatort"-Folge gab es eine sichtlich lustvoll gespielte Eifersuchtsszene zwischen den beiden. Geht es in die Richtung weiter? Neuhauser lacht darüber: "Es ist so lustig, dass man scheinbar eine Sehnsucht hat – oder auch die Befürchtung – dass wir zwei zusammenkommen. Ich kann Sie jetzt erstmal beruhigen, das wird nicht passieren. Aber ich finde diese Reibungen so lustig. Es macht mir einen irrsinnigen Spaß, mit ihm zu streiten."

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