Springer bekommt Financial Times nicht

Eine Person liest die „Financial Times“.
Pearson verkauft die Financial Times Group an die japanische Nikkei Group.

Seit ein paar Wochen sondiert das britische Verlagshaus Pearson den internationalen Medienmarkt, um über JP Morgan Chase, die Financial Times Group zu verkaufen. Pearson bestätigte heute die Verkaufsabsichten. Gleichzeitig sickerte durch, dass als Interessenten Axel Springer, Bloomberg, die Nikkei Group und Thomson Reuters. Laut FT.com wären die Verkaufsgespräche mit Springer am weitesten fortgeschritten. Es heißt dazu aber gleichzeitig, dass das erreichte Gesprächsstadium nicht notwendigerweise Hinweis auf einen erfolgenden Vertragsabschluß sei. Weniger spezifisch geht es aber auch um einen, von Reuters kolportierten Verkauf der Gruppe an einen "globalen, digitalen Medienkonzern".

Mittlerweile steht fest, dass Pearson die Financial Times Group an Nikkei verkauft und einen Preis von 844 Millionen Pfund in Cash damit erzielt. Nicht in diesem Verkauf inkludiert ist der 50-Prozent-Anteil an der Economist-Group. Und ein weiterer Asset.

Springer dementierte um 16 Uhr etwaige Verkaufsabsichten und stellt fest, dass der Konzern die Financial Times Group nicht erwerben werde. Die kolportierten Verkaufsgespräche würden Spekulationen sein, heißt es von Springer dazu.

Die Financial Times Group, der sich um die Wirtschaftstageszeitung Financial Times, weiterer um sie gruppierte Titel sowie um den 50-Prozent-Anteil an der Economist Group mit dem Magazin Economist dreht, ist aktuell mit 750 Millionen bis zu einer Milliarde britischer Pfund bewertet. Davon entfällt auf die Zeitung ein Wert-Anteil von 500 Millionen Pfund. Der Wert des Economist-Anteils gilt als die große Unbekannte in diesem Zusammenhang.

Die Financial Times-Verbreitung - analog und digital - beträgt 737.000 Stück verkaufte Auflage weltweit. Gegenüber dem April 2014 bedeutet dies einen 12-Prozent-Zuwachs. Die FT.com-Abonnements wuchsen um 20 Prozent und belaufen sich, laut dem Medien-Unternehmen, auf derzeit 522.000 Abos, die 70 Prozent der Gesamtverbreitung der Financial Times bedeuten. Die Print-Verbreitung ging um fünf Prozent auf 213.000 Stück zurück.

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