Song Contest: "90 Prozent megalangweilig"

Song Contest: "90 Prozent megalangweilig"
Gestern präsentierten sich die Kandidaten erstmals der Jury - Rapper Nazar fand drastische Worte.

Es wird Ernst. Am Dienstag mussten sich die 16 zur Auswahl stehenden Acts, die Österreich beim Song Contest "dahoam" vertreten wollen, erstmals vor den Fernsehkameras beweisen. Über die Performance der Kandidaten - im Fernsehen ist die Aufzeichnung der Show erst am 20. Feber zu sehen - gab es dabei recht unterschiedliche Ansichten. "Nieten sind keine dabei", meinte etwa Sascha Vollmer von The BossHoss einigermaßen diplomatisch. "Alle haben etwas, alle sind talentiert."

"Megalangweilig"

Weniger zufrieden mit den ersten Darbietungen war Nazar, für den "90 Prozent megalangweilig" waren. Allerdings relativierte der Rapper sein Urteil am Ende des Tages. Für die Coaches sei wichtig, dass die Acts eine gewisse Basis mitbringen und sie den Künstlern mit ihrer Erfahrung zur Seite stehen können. "Und wir haben definitiv drei bis vier Leute dabei, die auf diesem Weg sind." Sängerin Anna F. sprach davon, den Künstlern ein paar "moderne Elemente" in die Hand zu geben. Immerhin einige Acts verdienten von ihr die Bewertung "cool".

Das Urteil der Coaches stand bei der ersten ORF-Show aber ohnedies nicht im Vordergrund, sondern jenes der knapp 20-köpfigen Jury: Sie war es, die über Aufstieg oder Fall entschied. Die sechsköpfige Formation Mizgebonez wollte dabei mit "Action und guter Laune" überzeugen. Der Eurovision Song Contest (ESC) sei laut MC Dreista ein Bild dessen, "was Europa gerade musikalisch zu bieten hat".

Die Kandidaten im Überblick

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"Große Nummer"

Vielleicht ist hier ja ein "moderner Mix aus Black Music" gefragt, wie ihn die Royal Kombo versteht. "Wir sitzen voller Freude da und lassen das Ganze auf uns zukommen", so Vokalist Rekall. "Der Song Contest ist einfach eine große Nummer." Aber nicht nur der Event selbst sei eine Herausforderung, auch Vorgängerin Conchita Wurst habe "gscheid vorgelegt", wie es Dominic von den Rockern The Makemakes formulierte.

Etwas unentschlossen wirkten Renato Unterberg. "Wir schauen gerade, was der Song Contest für uns bedeutet", schmunzelte Leadsänger Renato. "Das weiß ich nach dem heutigen Tag." Aber Sprungbrett bleibt Sprungbrett, glaubt man zumindest Clara Blume: "Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten: Entweder man bleibt im Underground und trägt auf ewig seine Instrumente selbst, oder man schafft den Sprung." Den Kopf trotz solcher Gedankenspiele frei halten wollte sich Sängerin Celina Ann: "Man blockiert sich nur selbst, wenn man viel weiter vorne ist, als in der Realität."

Bass, Bass und Swing

Das Spiel mit Wirklichkeit und (historischer) Fiktion liegt wiederum dem Trio Johann Sebastian Bass, das sich dem "Elektrokoko" widmet und dank seiner Perücken optischer Hingucker war. "Wahrlich sind wir die Paradiesvögel. Aber es sollte eigentlich die Qualität der musikalischen Darbietung im Vordergrund stehen", so Johann Martinus Bass. Was in einem neuen Umfeld aber nicht immer ganz einfach sein dürfte, wie The Su'sis meinten. Das Medium Fernsehen war für die drei jungen Frauen Neuland. "Da gibt es viele Eindrücke und Aspekte, die wir nicht kennen", erklärte Suzanne. "Einfach viele Fragezeichen, die ich gern beantwortet hätte."

So geht es wohl auch dem Publikum im "Jahr eins nach Conchita", wie es ORF-Redaktionsleiterin Stefanie Groiss ausdrückte. Denn immerhin dauert es noch mehr als zwei Monate, bis die sechs Kandidaten, die die erste Hürde geschafft haben, auch allgemein bekannt sind. Der ORF will mit der Vorausscheidung einen Überblick über die heimische Musikszene bieten. "Und die ist in erster Linie diverser und valider, als wohl vielen denken." Beim Scouting stand dementsprechend im Vordergrund, "keine Schere im Kopf zu haben".

Sind die sechs Namen einmal bekannt, darf das Fernsehpublikum diese Künstler in den weiteren Shows in ihrer Entwicklung begleiten und beim Erarbeiten von zwei potenziellen Song Contest-Stücken beobachten. Im Finale, das wie alle Shows von Mirjam Weichselbraun moderiert wird, werden schließlich sechs Songs von sechs Acts zur Auswahl stehen. Wie man die Reduktion in Ausgabe drei bewerkstelligen wird, darüber wurde noch nichts verraten. "Wir haben uns aber etwas sehr Charmantes überlegt", so Groiss. ESC-Fans dürfen dem 13. März also gespannt entgegenblicken.

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