"Schwul", "H****sohn": Strache klagt ORF und Nazar

Nazar live in der  Wiener Arena: Viel Bass, viele Storys, aber wenig mitreißende Beats.
"Der Antragsteller ist nicht homosexuell" - Unterlassung von Nazar verlangt

FPÖ-Chef Heinz Christian Strache fährt nun juristische Geschütze gegen ORF und den Rapper Nazar auf. Der Grund: In einem Untertitel der ORF-Serie "Vorstadtweiber" war Strache als "schwul" bezeichnet worden und Nazar hatte den Politiker bei einem Konzert derb beschimpft. Rechtsanwalt Michael Rami hat Beschwerden und Anträge bei der Medienbehörde und dem Gericht eingebracht.

Höchstpersönlicher Lebensbereich

In dem Schriftsatz, der dem KURIER vorliegt, stellt Rami klar, dass Strache "nicht homosexuell" sei. Das tue aber auch nichts zur Sache, so die juristische Begründung, schließlich sei die sexuelle Orientierung Teil des höchstpersönlichen Lebensbereiches und dürfe nicht öffentlich thematisiert werden - egal ob die Behauptung, Strache sei schwul, nun stimme oder eben nicht.

Der Anwalt zitiert den Satz "In Deutschland der Westerwelle oder dieser Berliner Bürgermeister. Oder bei uns der Strache. Die sind doch alle schwul und stehen dazu." Den danach gefallenen Satz "Der Strache? - Nein den mein ich gar nicht. Der Kärntner da. - Da kommen einige in Frage", lässt die Klagsschrift (siehe Bildergalerie) aus. Rami betonte auf KURIER-Anfrage, dass der höchstpersönliche Lebensbereich seines Mandanten so oder so verletzt worden sei.

Was in der Untertitel-Spur der "Vorstadtweiber" über Strache gesagt wurde

"Schwul", "H****sohn": Strache klagt ORF und Nazar

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"Schwul", "H****sohn": Strache klagt ORF und Nazar

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"H****sohn"

Rami vertritt Strache auch wegen Ehrenbeleidigung: Der Rapper Nazar hatte den FPÖ-Chef am vergangenen Freitag bei seinem Konzert in der Wiener Arena als "Hurensohn" beschimpft. Dafür soll der Künstler straf- und zivilrechtlich belangt werden, Strache verlangt 35.000 Euro. Update: Rami hat den KURIER kontaktiert und betont, dass es sich bei der Summe nur um einen "fiktiven Streitwert" handelt, der in der Klage anzuführen sei."Tatsächlich verlangt Hr. Strache von Hrn. Nazar kein Geld (abgesehen von den Prozesskosten), sondern nur Unterlassung", so Rami.

Nazar veröffentlichte unterdessen einen Mitschnitt von der Beschimpfung auf Facebook. "Und dafür soll ich bestraft werden?" schreibt er. Bevor er Strache erwähnt, hält der Rapper übrigens eine bemerkenswerte Rede über Integration, Nächstenliebe und warum er Österreich so schätzt.

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