Redakteure fordern "Deeskalation"

Redakteure fordern "Deeskalation"
Ein Treffen mit Radiodirektor Amon "verstärkte" das Misstrauen der Redakteure.

Im Streit um die Leitung der ORF-Radio-Innenpolitik haben die Redakteure der Radio-Information am Freitag wieder eine Resolution veröffentlicht. Im Anschluss an ein Treffen mit Hörfunkdirektor Karl Amon forderten sie von der Geschäftsführung "dringendst eine Deeskalation des Konflikts". Konkret meinen sie damit, ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz müsse "die Pläne des Hörfunkdirektors stoppen", wie es in dem der APA vorliegenden Schreiben heißt. Das "Misstrauen" gegen Amon habe sich heute noch "verstärkt".

Die Redaktion sei "für eine gute und rasche Lösung" und biete "Kompromissvarianten" an, hieß es weiter. Verwiesen wurde dabei auf Stefan Kappacher und Andreas Jölli. Ersterer hatte ja in einer Abstimmung der Redakteursversammlung die meisten Stimmen erhalten, zweiterer war auf Platz zwei gelandet und leitet die Radio-Innenpolitik bereits seit längerem interimistisch.

Das heutige Treffen habe aber ergeben, dass Amon an Kompromissen "nicht interessiert sei", vielmehr beharre er auf seinem Vorschlag, nämlich Edgar Weinzettl, Wortchef und stellvertretender Chefredakteur von Radio Wien. Dieser ist aber nach Ansicht der Redakteure nach wie vor "nach fachlichen und inhaltlichen Kriterien nicht nachvollziehbar". Dadurch leide die "Glaubwürdigkeit der Radio-Information und des ganzen Unternehmens".

Amon habe daher in der heutigen Redakteursversammlung "das diesbezügliche Misstrauen der Redaktion gegen ihn nicht ausgeräumt, sondern verstärkt", schrieben die Redakteure. "Das Verhalten des Hörfunkdirektors untergräbt die Unabhängigkeit der Radio-Information und schadet dem Ansehen der ganzen Redaktion." Daher müsse Wrabetz "gemeinsam mit der Redakteursvertretung" eine Einigung finden, "die das Ansehen des ORF nicht beschädigt".

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