Pereira: Und nach der Scala in die Badewanne

Intendant Alexander Pereira (vorerst bis Ende 2015 im Amt) und Ioan Holender in der prachtvollen Mittelloge der Mailänder Scala
Ioan Holender besucht den neuen Intendanten des Mailänder Opernhauses (Samstag, 18.25 Uhr).

Die traditionelle Saisoneröffnung der Mailänder Scala findet alljährlich am 7. Dezember statt. Heuer steht Beethovens "Fidelio" auf dem Programm.

Aber es wäre nicht Alexander Pereira, würde er nicht schon vorher Rambazamba schlagen. Gleich zum Amtsbeginn als Intendant des berühmtesten Opernhauses der Welt setzte er Haydns "Schöpfung" an – damit hatte er auch in Salzburg stets die Ouverture spirituelle begonnen. "Ein bisschen um Gottes Segen bitten", wollte er damit. Aber er plant – wie in Salzburg – auch in Mailand schon einen Opernball: Weil er "so eine gewisse Affinität zu Bällen hat" und überlegt, "ob nicht in der Modewoche im Februar in Mailand so ein Fest mit den tollen Modeschöpfungen zusammen eine große Attraktivität haben könnte".

Tournee

Pereira erzählt auch schon von einer Tournee 2016 nach Australien. An der Scala selbst gibt es pro Jahr 260 Vorstellungen, darunter 120 Opern- und 70 Ballettabende, den Rest machen Konzerte aus. All das erzählt Pereira im Gespräch mit dem ehemaligen Wiener Staatsoperndirektor Ioan Holender, dessen Sendung "KulTOUR mit Holender" nun wöchentlich auf ServusTV läuft (Samstag, 18.10., 18.25 Uhr).

Pereira, bekannt als Meister der Sponsorensuche, spricht auch darüber, wie die Scala finanziell aufgestellt ist: Ein Drittel des Budgets machen öffentliche Gelder aus, ein Drittel kommt aus Karteneinnahmen, ein Drittel von Sponsoren. Er nennt die Zahl von 40 Millionen Privatgeldern– damit sei die Scala nach der Metropolitan Opera New York das Haus mit den zweitgrößten Sponsoreinnahmen.

Pereira ist der erste österreichische Intendant in der Geschichte der Scala. Auf Holenders Frage, wohin er nach diesem Job an der Scala denn noch wolle, sagt er: "In die Badewanne und in den Schrebergarten."

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