Paradigmenwechsel in Print-Deutschland

ILLUSTRATION - Programm- und Frauenzeitschriften (l-r), TV NEU, BILDWOCHE, FUNK UHR, FRAU von HEUTE, BILD der FRAU, TV DIGITAL und HÖRZU liegen am 25.07.2013 in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) nebeneinander. Die Axel Springer AG verkauft ihre Regionalzeitungsgruppen Berliner Morgenpost und Hamburger Abendblatt sowie ihre Programm - und Frauenzeitschriften an die Funke Mediengruppe. Der Kaufpreis betrage insgesamt 920 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Berlin mit. Foto: Martin Gerten/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Axel Springer verkauft fast alle Printtitel und trimmt den Verlag in Richtung Digital.

Die Print-Bundesrepublik Deutschland wird neu geordnet. Wenig überraschend sind das Onlinegeschäft und die Axel Springer AG dafür verantwortlich: Der Verlag verkauft nämlich fast alle Printobjekte an die Funke-Mediengruppe (früher: WAZ-Mediengruppe). Zu dem Deal gehören etwa die Regionalzeitungsgruppen Berliner Morgenpost und Hamburger Abendblatt sowie Programm- und Frauenzeitschriften von Hörzu bis Bild der Frau. Ausgenommen bleiben die Bild- und Welt-Titel, mit denen der Berliner Verlag noch stärker in das Digitalgeschäft vorstoßen will. Der Kaufpreis beträgt 920 Millionen Euro, wie die Axel Springer AG erklärte.

Ausrichtung neu

Beide Medienhäuser begründeten den Deal damit, sich stärker auf ihre jeweilige strategische Ausrichtung konzentrieren zu wollen. Die Funke Mediengruppe will durch den Zukauf der Springer-Titel zu einem „führenden nationalen Medienhaus“ werden, während sich Springer vor allem auf die digitalen Agenden konzentrieren und den Weg zum führenden digitalen Medienunternehmen „konsequent weitergehen“ will. Zur Strategie gehöre der Ausbau von Online-Rubrikenmärkten und digitalen Vermarktungsplattformen. Die Titel Bild und Welt blieben ein „unverzichtbarer Kern des Unternehmens“. Das Kartellamt muss sich den Deal noch ansehen. Mit 1. Jänner soll er allerdings finalisiert werden. In Österreich hält die Funke-Gruppe 49,4 Prozent am KURIER und 50 Prozent an der Kronen Zeitung.

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