Maximale Solidarität der Leser im Internet

epa00877804 A woman reads an issue of the German daily newspaper 'taz' which refers to a meeting of the 'Weimar Triangle' on its frontpage in Berlin, Monday 04 December 2006. The front page shows a photo of the Polish President Lech Kaczynski and a potatoe under the headline 'Who of you is coming again now'. German Chancellor Angela Merkel, French President Chirac and Poland's President Kaczynski make up for their meeting cancelled on short-notice in June in the course of the 'Weimar Triangle'. The official cause had been an illness of the Polish head of state, but according to speculations in Poland Kaczynski had been annoyed about a media satire launched at him in Germany. EPA/Gero Breloer
Die deutsche Tageszeitung "taz" setzt im Internet auf eine alternative Herangehensweise.

Onlinemedien.Während die deutschsprachigen Tageszeitungen großteils noch ganz gute Gewinne einfahren, lässt sich selbiges vom Geschäft mit Onlinemedien noch nicht behaupten.

Eine – wie könnte es anders sein – alternative Herangehensweise an das Problem hat die deutsche taz gewählt. Auf ihrer Website verzichtet sie völlig gegen den Trend auf Paid Content und will auch nicht Sklave der beliebten Google-Optimierung sein.

Stattdessen setzt man auf größtmögliche Solidarität der Leser mit ihrer Zeitung, wie Langzeit-Geschäftsführer Karl-Heinz Ruch das Konzept sinngemäß erklärte. Er bemitleidet die großen Verlage: „News-Seiten werden für Google optimiert, nicht für die Leser. Es fallen einem die alten Sprüche aus der Umweltbewegung der 1980er-Jahre ein: Erst wenn der letzte zahlende Abonnent gegangen ist, werdet ihr merken, dass man Klicks nicht essen kann“.

Die taz-Leser sollen also freiwillig zahlen, was sie zum Teil schon heute tun. Der bisherige Kassasturz zeigt aber, dass das alternative Zeitungsportal damit nicht reich wird: Im Juni nahmen die taz über die freiwilligen Netz-Erlöse insgesamt 10.216,89 Euro ein. Den größte Teil von 6660,89 Euro machten dabei Abos aus. Über Spontanzahlungen, die nach einem Klick auf der Webseite getätigt wurden, gingen 2830,68 Euro ein, dazu kamen noch 725,32 Euro über das Spendentool „Flattr“.

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