Maximale Solidarität der Leser im Internet
Onlinemedien.Während die deutschsprachigen Tageszeitungen großteils noch ganz gute Gewinne einfahren, lässt sich selbiges vom Geschäft mit Onlinemedien noch nicht behaupten.
Eine – wie könnte es anders sein – alternative Herangehensweise an das Problem hat die deutsche taz gewählt. Auf ihrer Website verzichtet sie völlig gegen den Trend auf Paid Content und will auch nicht Sklave der beliebten Google-Optimierung sein.
Stattdessen setzt man auf größtmögliche Solidarität der Leser mit ihrer Zeitung, wie Langzeit-Geschäftsführer Karl-Heinz Ruch das Konzept sinngemäß erklärte. Er bemitleidet die großen Verlage: „News-Seiten werden für Google optimiert, nicht für die Leser. Es fallen einem die alten Sprüche aus der Umweltbewegung der 1980er-Jahre ein: Erst wenn der letzte zahlende Abonnent gegangen ist, werdet ihr merken, dass man Klicks nicht essen kann“.
Die taz-Leser sollen also freiwillig zahlen, was sie zum Teil schon heute tun. Der bisherige Kassasturz zeigt aber, dass das alternative Zeitungsportal damit nicht reich wird: Im Juni nahmen die taz über die freiwilligen Netz-Erlöse insgesamt 10.216,89 Euro ein. Den größte Teil von 6660,89 Euro machten dabei Abos aus. Über Spontanzahlungen, die nach einem Klick auf der Webseite getätigt wurden, gingen 2830,68 Euro ein, dazu kamen noch 725,32 Euro über das Spendentool „Flattr“.
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